Die fünfte Krönung von Lionel Messi im Rahmen der Gala FIFA Ballon d'Or 2015 fand weltweit in allen Gazetten große Beachtung, insbesondere in den Ländern, die einen Vertreter unter den letzten drei Kandidaten hatten: Während Argentinien den Sieger feierte und Portugal auf die Ablösung von Cristiano Ronaldo verwies, würdigte Brasilien Neymar und berichtete über Wendell Lira, der mit dem FIFA Puskás-Preis für das schönste Tor des Jahres ausgezeichnet wurde.
"LM5" titelte die Sportzeitung Olé, die dem argentinischen Nationalspieler mit der Rückennummer zehn fast die gesamte Titelseite widmete. Im Inneren der Zeitung wurde Messi als "Jahrhundertspieler" gewürdigt. "Das Recht darauf kann man nicht einfach auf dem Markt oder durch eine Marketingkampagne erwerben", so die Tageszeitung. "Messi ist der Beste unter den Besten. Seine Dominanz ist dermaßen ausgeprägt, dass wir uns kaum an eine ähnliche Überlegenheit erinnern. Leo muss in einem Atemzug mit Pelé, Di Stéfano, Cruyff, Beckenbauer und Maradona genannt werden."
Die Zeitung La Nación beschreibt Messi als eine "Legende mit fünf Goldenen Bällen" und erinnert daran, dass er 2006 bei seiner ersten Teilnahme mit einer einzigen Stimme lediglich Platz 20 belegte. Fortan entwickelte er sich kontinuierlich weiter und ist nun alleiniger Rekordhalter. Gleichzeitig versucht die Zeitung, eine Erklärung für das "Phänomen Messi" zu liefern: "Seit Langem überflügelt er auf diesem Planeten alle Konkurrenten, da er dem Fussball eine bis dato unbekannte Intensität verleiht. Er will immer mehr und setzt dabei Grenzen außer Kraft. Das Genie gönnt sich keine Pausen. Das Außergewöhnliche wird somit wie selbstverständlich Teil seines Alltags. Die Bequemlichkeit langweilt ihn, also entwickelt er sich stetig weiter."
Freude über Lira, Bewunderung für Neymar
In den Printausgaben der brasilianischen Tageszeitungen dominierte vor allem das Bild des emotional ergriffenen Wendell Lira bei Überreichung des Puskás-Preises. Neymar, dessen Stern beim FC Santos aufgegangen war, wurde hingegen insbesondere von seinem ehemaligen Trainer Carlos Alberto Parreira sowie vom Weltmeister von 1970 Tostão gelobt. Beide waren sich einig, dass der Akteur des FC Barcelona "bald der beste Spieler der Welt sein könnte", wenn er sich so weiter entwickelt.
Mehrere Zeitungen verwiesen darauf, dass Messi bei der Wahl zum besten Spieler der Welt für den Uruguayer Luis Suárez gestimmt habe.
Laut der Zeitung Folha de São Paulo feierte Neymar hingegen einen Triumph auf dem roten Teppich: "Er hat bewiesen, dass man Traditionen wieder aufleben lassen kann, die sich heutzutage auf Brautleute beschränken, wenn man ein gewisses Stilgefühl hat." Weltweit mit die meisten Kommentare in den sozialen Netzwerken erntete der Anzug von Paul Pogba, dessen Kleidungsstil vom Experten der Zeitung als 'Barock' bezeichnet wurde.
In Portugal wählte die Tageszeitung Correio da Manhã für den Titel eines der meistkommentierten Bilder der Gala aus, auf dem Cristiano Ronaldo Messis Lebensgefährtin Antonella Roccuzzo begrüßt, während der Argentinier die Szene mit einem Lächeln verfolgt. "CR7 schenkt den Messis den Goldenen Ball", titelt die Zeitung. Darüber hinaus verweist die Zeitung darauf, dass die Wahl des Portugiesen Carlos Queiroz, der derzeit Trainer in Iran ist, auf den Argentinier fiel.
Die Sportzeitungen A Bola, Record und O Jogo berichteten ebenfalls über die Wachablösung zugunsten des Kapitäns der argentinischen Nationalmannschaft, während A Bola zudem daran erinnerte, dass der Moderator der Gala, der Nordire James Nesbitt, Ronaldo inständig bat, doch zu seinem Lieblingsklub Manchester United zurückzukehren.