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„Das ist doch perfekt. Da haben wir alle Bock drauf“, sagte Carsten Arriens dem SID, nachdem der argentinische Tennisverband den Austragungsort für sein Debüt als Teamchef verkündet hatte: „Als Underdogs vor solch einer Kulisse zu spielen - das macht doch den Davis Cup aus.“ Außenseiter - das sind die Deutschen in Buenos Aires tatsächlich, bereits im vergangenen Jahr hatte das Team unter dem damaligen Coach Patrik Kühnen gegen die Gauchos verloren. In Bamberg, ebenfalls auf Sand, ging die DTB-Auswahl 1:4 unter und der Streit um eine SMS los. Ein Jahr später soll alles anders werden - und Arriens erklärt auch, warum: „Philipp Kohlschreiber hat es doch schon mal bewiesen, dass er vor solch einer Kulisse bestehen kann.“
Arriens erinnerte an die Hitzeschlacht von Marbella im Juli 2009 als Kohlschreiber die Spanier Tommy Robredo und Fernando Verdasco in der Stierkampfarena Andalujo in die Knie zwang. „Auch Florian Mayer kann mittlerweile bei solchen Bedingungen richtig gut spielen, und ein Tommy Haas blüht sowieso auf“, sagte Arriens.
Ob Routinier Haas wenige Wochen nach dem ersten Grand Slam der Saison in Melbourne überhaupt nach Buenos Aires kommen wird, steht indes noch gar nicht fest. Arriens hofft auf die Bereitschaft seines ehemaligen Schützlings und hat bereits ein erstes Sondierungsgespräch geführt. Zwei Monate vor dem Spiel hat Haas sich allerdings noch nicht entschieden. Das offizielle Bekenntnis ist zögerlich. Dem SID sagte der 34-jährige Haas: „Er (Arriens, d. Red.) kennt das Team, was ein großer Vorteil ist. Alles andere wird sich zeigen.“ Am neuen Teamchef sollte ein Einsatz jedoch nicht liegen. „Ich kenne Carsten Arriens gut und hatte eine sehr gute Zeit mit ihm in unserer zweijährigen Zusammenarbeit.“
Auch Argentiniens Kapitän Martin Jaite weiß noch nicht, mit welchem Team er planen kann. Südamerikanische Medien berichten, dass sich Spitzenspieler Juan Martin del Potro nach dem Halbfinal-Aus gegen Tschechien mit dem Team überworfen hat. Der Weltranglistensiebte reagiert nicht mehr auf Anrufe oder SMS. Droht da bei den Argentiniern eine Affäre, die das deutsche Männertennis glaubt, überwunden zu haben? Teamchef Arriens käme die Del-Potro-Absage jedenfalls nicht ungelegen. „Ob er dabei ist oder nicht, macht für uns einen erheblichen Unterschied“, sagte der 43-Jährige. In Juan Monaco (ATP-Nr. 12), Carlos Berlocq (Nr. 66), Leonardo Mayer (Nr. 71), David Nalbandian (Nr. 82) und Horacio Zeballos (Nr. 85) stehen allerdings noch fünf weitere Spieler unter den Top 100 - allesamt Sandplatzspezialisten und im Parque Roca besonders gefährlich.
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