Von
unserem dpa-Korrespondenten und Europe Online
Ein Deutscher wurde in Argentinien mit hundert Kapseln Kokain im
Magen festgenommen. Nun, knapp zwei Jahre später, begann die
Hauptverhandlung in Buenos Aires. Ihm drohen weitere Jahre Haft.
Buenos Aires (dpa) - Einem 22-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen
drohen wegen Drogenschmuggels mindestens viereinhalb Jahre Haft in
Argentinien. Im Juli 2011 hatte die Polizei ihn am Flughafen von
Buenos Aires festgenommen, als er einen Flug nach Amsterdam mit
hundert Kapseln Kokain im Magen antreten wollte. Nachdem der Mann die
Tat gestanden hat, soll die drohende Strafe von bis zu 16 Jahren Haft
nach einem beschleunigten Verfahren niedriger ausfallen.
Die Anwälte legten den Richtern zu Prozessbeginn ein Angebot über
eine Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten vor, erklärte am
Freitag ein Sprecher des Gerichts der Nachrichtenagentur dpa. Ein
Urteil werde in etwa zehn Tagen erwartet.
Der Deutsche befand sich laut Anklage gemeinsam mit einem
48-jährigen Niederländer als Hilfsbedürftiger in der Heilsarmee in
den Niederlanden, als beide von Mitgliedern einer Drogen-Gang als
Drogenkuriere angeworben wurden. Der Niederländer erklärte
vor Gericht, dass ihm bereits zuvor diese Art von Arbeit angeboten
worden sei, er aber immer wegen seiner Familie und seiner Kinder
abgelehnt habe. Dann habe er sich aber in einer solch aussichtslosen
Situation befunden, dass er keinen anderen Ausweg gesehen habe.
Der Niederländer und der Deutsche flogen getrennt voneinander nach
Buenos Aires, um dort mit dem Kokain ausgestattet zu werden und
dieses nach Amsterdam zu bringen. Die argentinischen Ermittler hatten
die beiden im Visier, da sie seit der Verhaftung eines anderen
Niederländers mit 113 Kapseln Kokain im Magen am selben Flughafen
vier Wochen zuvor die Drogen-Gang gezielt verfolgten.
Neben dem Deutschen sind im selben Fall drei Niederländer, ein
Surinamese und ein Nigerianer angeklagt. Fünf der sechs Angeklagten,
unter ihnen der Deutsche, befinden sich seit der Festnahme in
Untersuchungshaft.
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