Erfolg fr Argentiniens Opposition: Bei der Prsidentschaftswahl liegt sie fast gleichauf mit dem Regierungskandidaten. Jetzt ist eine Stichwahl fllig.
Erstmals in der Geschichte wird es am 22. November in Argentinien eine Stichwahl um das Prsidentenamt und damit die Nachfolge von Prsidentin Fernndez de Kirchner geben.
Sechs Stunden brauchte das Wahlgericht, bevor es am Sonntag gegen Mitternacht erste Ergebnisse bekanntgab - so eng war das Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch nach Auszhlung von 75 Prozent der Stimmen lag berraschend der Herausforderer, der konservative Unternehmer Mauricio Macri, knapp vor Daniel Scioli, dem Kandidaten der linksperonistischen Regierungskoalition FPV von Amtsinhaberin Cristina Fernndez de Kirchner.
Am Schluss verfehlte Scioli mit 36,9 Prozent die fr einen Sieg in der ersten Runde notwendige Mehrheit von 45 Prozent klar. Herausforderer Macri lag mit 34,3 Prozent nur knapp zurck. In der Stichwahl im November wird nun der Drittplatzierte, der peronistische Dissident Sergio Massa (21,3 Prozent), das Znglein an der Waage spielen.
Das Ergebnis ist ein herber Rckschlag fr Prsidentin Cristina Kirchner, die hoffte, ihr Kandidat knne bereits in der ersten Runde den Sieg davontragen.
Vor seinen ausgelassen feiernden Anhngern sprach Macri von einem historischen Tag. "Dies verndert das Land", sagte der 56-jhrige ehemalige Brgermeister von Buenos Aires und Ex-Prsident des Fuballclubs Boca Juniors. Er versprach, in den kommenden Wochen hart zu arbeiten, um das Vertrauen der brigen Whler zu gewinnen.
Scioli zeigte sich ebenfalls kmpferisch. Argentinien sei in einer schwierigen Lage und brauche jetzt Erfahrung und keinen Sprung ins Ungewisse, erklrte der 58-Jhrige. Nur die Peronisten garantierten die Sozialhilfe fr sozial Schwache, betonte der ehemalige Motorboot-Rennfahrer und versprach Steuerbefreiungen fr Arme und Rentner.
Der Erfolg fr die konservative Opposition war umso grer, als sie auch die wichtigste Provinz des Landes, Buenos Aires, erobern konnte. Die oppositionelle Kandidatin Maria Eugenia Vidal setzte sich bei der Gouverneurswahl gegen den Kandidaten des Regierungslagers, Anbal Fernndez, durch. Fernndez gilt als einer der engsten Vertrauten des Ehepaars Kirchner seit deren Regierungsantritt im Jahr 2003 und war zuletzt Kabinettschef Kirchners.