Von
unserem dpa-Korrespondenten und Europe Online
Berlin (dpa) - Die Weltmeister von 1990 stehen auch 25 Jahre nach
ihrem Triumph für eine große Zeit im deutschen Fußball. Diese Woche
treffen sich die Helden von Rom am Kalterer See, um am 8. Juli
gemeinsam mit dem damaligen Trainerstab um Franz Beckenbauer das
25-Jahr-Jubiläum zu feiern. Was ist aus den zwölf Profis, die in der
magischen Final-Nacht gegen Argentinien zum Einsatz kamen, geworden?
BODO ILLGNER: Die unumstrittene Nummer 1 bei der WM feierte 1997 und
2001 mit Real Madrid die spanische Meisterschaft, dazwischen wurde
Illgner Champions-League- und Weltpokal-Sieger. Zudem war er
Buch-Autor und ist TV-Experte.
KLAUS AUGENTHALER: «Auge» feierte den Abschied, den sich jeder
wünscht. Sein letztes Länderspiel war mit dem Finale gleichzeitig der
Karrierehöhepunkt. Danach folgten Trainerstationen vom FC Bayern bis
zur SpVgg Unterhaching. In der Talkshow von Markus Lanz brachte er
sich im Februar ins Gespräch - bislang erfolglos.
THOMAS BERTHOLD: Der frühere Verteidiger war bis 2005 Manager bei
Fortuna Düsseldorf. Der heute 50-Jährige ist mittlerweile TV-Experte.
Bei der WM 2010 glänzte er als Experte im südafrikanischen Fernsehen.
Bei der Frauen-EM in Schweden 2013 kommentierte er einige Spiele für
Eurosport.
STEFAN REUTER: Der Rechtsverteidiger kam in Rom in der 74. Minute für
Berthold ins Spiel. Danach war Reuter lange Manager beim TSV 1860
München und ist seit 2012 Sport-Geschäftsführer beim FC Augsburg.
Sein Vertrag läuft noch bis 2020.
GUIDO BUCHWALD: Zwei Jahre nach der WM sicherte Buchwald dem VFB
Stuttgart die Meisterschaft. Nach einem Intermezzo in Japan, stieg er
mit dem KSC ab. Als Coach verschlug es ihn nochmal nach Japan. Die
Trainer-Stationen bei Alemannia Aachen und den Stuttgarter Kickers
waren weniger erfolgreich. Seit kurzem ist er VfB-Scout für Asien.
JÜRGEN KOHLER: Als Spieler gewann Kohler mit dem FC Bayern, Borussia
Dortmund und Juventus Turin sämtliche Titel - die Trainerkarriere
verlief weniger erfolgreich. Der 49-Jährige coacht mittlerweile den
pfälzischen Oberligisten SC Hauenstein.
ANDREAS BREHME: Acht Jahre nach dem Weltmeistertitel beendete der
Siegtorschütze seine Karriere als Sensationsmeister mit Aufsteiger 1.
FC Kaiserslautern, den er auch später noch trainierte. Wie für
Augenthaler endete die Karriere als Coach (vorerst) in Unterhaching.
THOMAS HÄßLER: «Icke» Häßler war Technikcoach beim 1. FC Köln und
Assistenztrainer der nigerianischen Nationalmannschaft. Nebenbei
gründete er mit Partnern ein Münchner Musiklabel. Zuletzt arbeitete
er als Co-Trainer bei Padideh Maschad im Iran.
LOTHAR MATTHÄUS: Die Kapitän der WM-Mannschaft von 1990 war
Nationalcoach in Ungarn und Bulgarien. Momentan ist der frühere
Libero mit dem fränkischen Akzent vereinslos, aber als TV-Experte
weiterhin meinungsstark und streitbar.
PIERRE LITTBARSKI: Der 55-Jährige war von 1995 an als Trainer im In-
und Ausland unterwegs. Nach Stationen als Interims- und Co-Trainer
beim VfL Wolfsburg ist er dort nun Chefscout.
JÜRGEN KLINSMANN: Der Architekt des Sommermärchens kündigte nach der
WM 2006 den Bundestrainer-Job. Zwischenzeitlich trainierte er relativ
erfolglos den FC Bayern. Als Nationaltrainer der USA steht er aber
nach wie vor im Rampenlicht wie in den kommenden Wochen beim Gold Cup
in seiner Wahlheimat Amerika.
RUDI VÖLLER: Sehr erfolgreich im Geschäft: 1993 Königsklassen-Sieger
mit Olympique Marseille, als DFB-Teamchef 2002 Vize-Weltmeister. Nach
einem kurzen Intermezzo als Trainer des AS Rom übernahm «Tante Käthe»
Anfang 2005 den Posten des Sportdirektors bei Bayer Leverkusen.
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