Das große Rennen rund um die Welt: von Katar nach Texas





Dirk Heidolf zeigt den acht Kilogramm schweren Pokal in Form einer goldenen Perlenmuschel


Foto: Andreas Kretschel
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Der Sieger Alexis Masbou.


Foto: Andreas Kretschel
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Dirk Heidolf ist mit seinem Rennfahrer-Team wieder auf Achse. Nachdem er den Siegerpokal aus Katar stolz in der Heimat präsentiert hat, geht es jetzt nach Amerika.

Hohenstein-Ernstthal.
Diese Momente wird der Hohenstein-Ernstthaler Dirk Heidolf, Chef des Motorrad-Weltmeisterschaftsteams Saxoprint RTG nie vergessen: Es war beim ersten Rennen der neuen Saison in der Klasse Moto3 (früher 125-Kubikzentimeter-Klasse) vor einer Woche. Heidolf: "Die Sonne ging gerade im Wüstensand unter, das Flutlicht an der Rennstrecke blitzte auf. Und unser Fahrer Alexis Masbou gewann das Auftaktrennen."

Das nun Folgende ging dem Team-Chef sogar noch mehr unter die Haut. "Ich stand mit Alex auf dem Siegerpodium. Die deutsche Hymne wurde gespielt und ich erhielt von einem der großen Motorsportchefs der Welt den Pokal für unser Sachsenring-Team." Es war der Vizepräsident des Welt-Automobilverbandes und Präsident des Motorsportverbandes von Katar, Scheich Nasser Chalifa al-Attiyah. Er gratulierte und freute sich mit Heidolf über die tolle Leistung des Franzosen Masbou. "Der Scheich begrüßt uns immer sehr freundlich und weiß, dass wir vom Sachsenring kommen, von der deutschen Rennstrecke, zu der jährlich viele Besucher strömen. Wir sind eben sogar in Arabien bekannt", schwärmt Heidolf, der von den Glückwünschen zahlreicher Rennsportfans regelrecht überwältigt war: "Viele gratulierten speziell wegen der herrlichen Trophäe, die ich mit nach Hause gebracht habe."

Heidolf, der nach eigenem Bekunden noch Wüstensand vom Persischen Golf in den Schuhen hat, wechselte diese inzwischen gegen Cowboy-Stiefel. Die braucht er nun, um gut durch die texanische Prärie zu kommen. Denn am 12. April wird im dortigen Austin der Große Preis der USA ausgetragen. "Da wollen wir erneut bestehen, und auf der Erfolgsleiter weiter nach oben klettern", sagt Heidolf. Vom WM-Titel zu sprechen, sei derzeit noch große Spekulation, letztendlich wolle das Team genau dahin. Auch Masbou und John McPhee, die beiden Stars des Sachsen-Teams, denken laut über dieses Thema nach. "Wir fahren, um Weltmeister zu werden", erklärt der 27-jährige Franzose. Nach dem USA-Rennen wird er mit der Mannschaft nach Argentinien weiterreisen. "Die Strecken in den USA und Argentinien haben beide lange Geraden. Daher werden wir wahrscheinlich wieder große Gruppen im Kampf um den Sieg sehen. Es wird in Austin vielleicht etwas leichter, einen Vorsprung herauszufahren. In Argentinien ist abhauen schwerer. Dort werden wir sicher wieder besonders hart kämpfen müssen." Das "Wir" ist in dem neuen Team übrigens ein wichtiges Wort geworden, erklärt Heidolf, in dem man sich in fünf Sprachen unterhält: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch. Wie gut es sonst steht, zeigt laut dem Chef schon die Tatsache, dass Saxoprint mit den Motorrädern von 2014 schneller war, als die neuen Werks-Hondas der anderen Teams im ersten Renneinsatz.

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