Frankfurt. Jürgen Klinsmann, Lionel Messi, Mario Balotelli und Louis van Gaal werden in neun Monaten Fußball-Samba tanzen. Die Niederlande, Italien, Argentinien, Costa Rica und die USA sicherten sich ihre Tickets für die WM-Endrunde in Brasilien, auch Trainer Ottmar Hitzfeld steht mit der Schweiz kurz vor der Qualifikation. Insgesamt stehen mittlerweile inklusive des Gastgebers zehn WM-Starter fest.
„Die Qualifikation bedeutet mir sehr viel. Wir Trainer genießen den Erfolg genauso wie unsere Jungs“, sagte Klinsmann nach dem 2:0 (0:0) seines US-Teams gegen Mexiko: „Eine Qualifikation ist eine holprige Straße. Ich habe das schon als Spieler und als Trainer mit Deutschland mitgemacht – auch da gab es viele schwierige Momente. Doch jetzt sind wir alle stolz.“
Messi trat dagegen energisch die Euphoriebremse. „Um Weltmeister zu werden, fehlen noch Dinge. Sogar ein ganzer Haufen“, sagte der zweifache Torschütze nach dem 5:2 (2:1) der Argentinier in Paraguay. Obwohl der zweimalige Weltmeister schon zwei Spieltage vor Abschluss der südamerikanischen Qualifikation durch ist, nahm der Weltfußballer seine Kollegen in die Pflicht. „Wir müssen weiter siegen, so weitermachen und als Team wachsen. Nur dann sind wir auf dem richtigen Weg“, sagte Messi, der trotz erfüllter Mission keine Pause in der Nationalmannschaft einlegen will.
Vize-Weltmeister Niederlande und der viermalige Champion Italien haben sich derweil als erste europäische Mannschaften qualifiziert. Die Oranje-Auswahl von Bondscoach van Gaal gewann 2:0 (0:0) in Andorra und ist nicht mehr vom ersten Platz der Gruppe D zu verdrängen. „Das ist ein großartiges Ergebnis“, sagte van Gaal: „Nach der EM lagen wir am Boden. Wir mussten ein neues Team formen. Das war nicht leicht.“
Die Italiener um „Bad Boy“ Balotelli haben in der Gruppe B den Spitzenplatz sicher. Der Vize-Europameister gewann 2:1 (0:1) gegen Tschechien und bleibt damit in der Qualifikation ungeschlagen. „Wir sind durch – damit sind wir sehr zufrieden“, sagte Trainer Cesare Prandelli, der nach der Endrunde angeblich zurücktreten wird.
Klar auf WM-Kurs liegt die Schweiz. Die Eidgenossen setzten sich in Norwegen 2:0 (1:0) durch und bauten ihre Tabellenführung in der Gruppe E aus. Matchwinner war Doppel-Torschütze Fabian Schär. „Die Mannschaft hat die Nervenprobe bestanden. Wir haben noch kein Spiel in der Qualifikation verloren. Das zeugt von einem Reifeprozess“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld zufrieden.
England machte in der Gruppe H nur einen kleinen Schritt Richtung Brasilien. Das Mutterland des Fußballs, für das Mittelfeldstar Frank Lampard sein 100. Länderspiel bestritt, erkämpfte sich bei einem direkten Verfolger, der Ukraine, immerhin ein 0:0. Mario Gomez flüchtete wortlos durch den Hinterausgang des Torsvollur-Stadions, Mats Hummels absolvierte am späten Abend nach Spielende noch eine Laufeinheit – vermutlich zwecks Frustabbau. Gestern verließen die beiden Fußball-Nationalspieler die Färöer als Verlierer: Der Stürmer des AC Florenz und der Verteidiger von Borussia Dortmund spielten bei den 3:0-Siegen gegen Österreich und die Färöer keine Minute und keine Rolle.
Zu ihrer Reservistenrolle wollten sich beide nicht äußern. Doch ihre Mimik sprach Bände, zumal die direkten Konkurrenten um einen Platz in der Startformation mit Blick auf die WM in Brasilien, die nur noch ein Sieg entfernt ist, punkteten. Im Angriff dürfte Miroslav Klose nach jetzigem Stand gesetzt sein, auch wenn er gegen die Färöer nicht überzeugte. Dass Bundestrainer Joachim Löw in der 79. Minute für Klose den Gladbacher Max Kruse einwechselte, war ein Schlag für den zuletzt in Florenz gefeierten Gomez. Da war es ein schwacher Trost, dass ihn Löw dafür lobte, „dass sich Mario in Florenz gut eingeführt hat. Natürlich zähle ich auf ihn.“
Auch der Dortmunder Hummels bleibt ein Wackelkandidat in der DFB-Auswahl – nach dem Österreich-Färöer-Doppelpack erst recht. Von der Bank aus musste der Innenverteidiger ansehen, wie Per Mertesacker und Jerome Boateng sich äußerst stabil präsentierten. Zum Leidwesen von Hummels, der zuletzt beim 3:3 gegen Paraguay an der Seite von Mertesacker gepatzt hatte.
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Auf einen BlickSeit gestern sind zehn der 32 Teilnehmer für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien qualifiziert. Gastgeber: Brasilien. Asien (4,5 Plätze*): Australien, Iran, Japan, Südkorea. Europa (13 Plätze): Italien, Niederlande. Südamerika (4,5 Plätze*): Argentinien. Afrika (5 Plätze): noch keiner. Nord-/Mittelamerika/Karibik (3,5 Plätze*): Costa Rica, USA- Ozeanien (0,5 Plätze*): noch keiner.Hinweis: * in Interkontinental-Runden ermitteln der Asien-5. Jordanien gegen den Südamerika-5. sowie der Ozeanien-Sieger Neuseeland gegen den Nord-/Mittelamerika/Karibik-4. zwei Teilnehmer. dpa
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