Crash in Argentinien: Ehemann von Schweizer Botschafter fährt Bub an

Wieder hat ein Schweizer Botschafter Ärger im Ausland: Mit einem VW der Schweizer Vertretung in Argentinien wurde in Buenos Aires der 14-jährige Matìas angefahren. Am Steuer: ein 28-jähriger Brasilianer, der Ehemann des Schweizer Diplomaten Johannes Matyassy (56).

Der Schüler zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu, er verletzte sich am linken Bein und am Brustkorb. Der Unfall ereignete sich bereits am 11. Juni 2013 um 7.30 Uhr morgens, wird jetzt aber erst einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Denn laut dem argentinischen Magazin «Perfil», das nun über den Fall berichtet, wirft Matìas' Mutter dem Fahrer vor, nicht sofort angehalten zu haben. «Ein Taxifahrer fuhr ihm nach, damit er stoppt. Als er ausstieg, war er total besoffen», sagt Marìa Angélica Otero. Ein Alkoholtest wurde aber offenbar nicht gemacht.

EDA: «Botschafter hat korrekt gehandelt»

«Ein unglücklicher Zwischenfall, der keine schwerwiegenden Folgen hatte», sagte EDA-Kommunikationschef Jean-Marc Crevoisier der Zeitung «Le Matin». «Und unser Botschafter hat dann völlig korrekt gehandelt.»

Auch Botschafter Matyassy sieht kein Problem: «Mein Mann hielt nach dem Unfall sofort an und rief mich dann unverzüglich an», sagte er «Perfil».

Opfer-Anwalt: «Beleidigendes Angebot»

Die Familie des 14-Jährigen sieht das anders. Man fühle sich vom Botschafter und dessen Gatten vernachlässigt, ein erstes Entschädigungsangebot sei «beleidigend» ausgefallen, sagte der Anwalt des Opfers zu «Le Matin».

Er nennt keine Zahlen, offenbar will er neben den medizinischen Kosten auch eine Entschädigung für den Erwerbsausfall der Mutter des 14-Jährigen erstreiten. «Sie musste mit Arbeiten aufhören, um sich um ihren Sohn zu kümmern», sagt der Anwalt. Der Vater sei behindert «und nicht in der Lage zu arbeiten.»

Nachfolger von Del Ponte in Argentinien

Botschafter Matyassy ist in der Schweiz durchaus bekannt, war Präsident der Berner FDP und der PR-Organisation Präsenz Schweiz, ehe er sich aus der Öffentlichkeit zurückzog. 2011 trat er in Buenos Aires die Nachfolge von Carla Del Ponte an, die vor ihm als Schweizer Botschafterin für das EDA in Argentinien war.

«Das Ausgestelltsein in den Medien, das muss ich mir nicht mehr antun», sagte er damals zu Blick.ch. Jetzt dürften sich die Medienschaffenden wieder vermehrt für Matyassy interessieren. (eg/btq)

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