Argentiniens Chemiebranche erlebt 2012 eine schwache Konjunktur, für das Jahr 2013 erwartet GTAI eine Belebung.
Buenos Aires – Im 1. Halbjahr 2012 lag der argentinische Branchenumsatz der chemischen Industrie in US-Dollar um zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Neben der allgemeinen Konjunkturflaute belasten zunehmende Importbeschränkungen die Branche. Die Regierung verlangt, Einfuhren vermehrt mit Exporten und/oder Investitionen in lokale Produktion zu kompensieren. Deutsche Anbieter sind durch Lieferungen und Direktinvestitionen stark präsent.
Marktentwicklung/-bedarf
Im Zuge einer Konjunkturflaute hat sich in Argentinien auch die Nachfrage nach Chemieerzeugnissen abgekühlt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte im 1. Halbjahr 2012 laut einer Schätzung des Beratungsunternehmens Orlando Ferreres Asociados. Nach einer Erholung mit etwa 1,5% BIP-Wachstum im Gesamtjahr soll die Zunahme sich 2013 verschiedenen Prognosen zufolge auf 2 bis 5% steigern. Die Nachfrage nach Chemieprodukten dürfte davon überdurchschnittlich profitieren.
Gemäß Daten des staatlichen Studienzentrums Centro de Estudios para la Producción (CEP) erreichte die Nachfrage nach Chemieerzeugnissen 2010 circa 29,4 Mrd. US$ (ohne chemische Textilfasern und Kunststoffprodukte). Einer lokalen Produktion von 25,2 Mrd. US$ und Importen für 10,1 Mrd. US$ stand eine Ausfuhr von 5,8 Mrd. US$ gegenüber. Deutsche Chemieerzeugnisse genießen aufgrund ihres Ansehens vor allem bei anspruchsvollen und technisch hochwertigen Produkten einen Startvorteil.
Argentiniens Chemieimporte (HS VI) sanken im 1. Halbjahr 2012 laut dem Statistikamt Indec in US$ um 1,3% gegenüber dem Vorjahr. Hier dürften sich auch die kurz zuvor verschärften Beschränkungen der Einfuhren und des Devisenerwerbs ausgewirkt haben. Die rückläufigen Auslandsbezüge wurden teils durch eine Ausweitung der lokalen Produktion ersetzt (Volumen laut Indec: +6%).