Chancen für heimische Betriebe

Von Kathrin Knappich

„Lateinamerika ist ein Kontinent mit Zukunft. Er birgt viel mehr Chancen für heimische Unternehmen, als wir derzeit nützen“, erklärte WKO-Präsident Christoph Leitl, der sich gerade auf einer Wirtschaftsreise in Argentinien und Chile befindet, im VOLKSBLATT-Gespräch. Vor allem in den Bereichen Energie- und Umwelttechnologie sowie im Gesundheitssektor sieht Leitl in Lateinamerika enormes Potenzial für österreichische Unternehmen. Schon jetzt hätten sich viele Betriebe in Südamerika einen Namen gemacht. Spätestens seit dem tragischen Grubenunglück von San Jose im Jahr 2010 kennt man das Bauunternehmen Habau in Chile. Der Konzern hat die Tunnelröhre gebaut, über die mit einer Seilwinde die verschütteten Kumpel befreit wurden. „Seit diesem Zeitpunkt wird von österreichischen Technologien nur in den höchsten Tönen gesprochen“, so Leitl. Der oö. Konzern KTM plant, in Argentinien eine Assembling Produktion für Motorräder zu errichten.

„Chile ist ein Land mit stabilen Wachstumsaussichten. Für heuer werden vier Prozent prognostiziert“, so der WKO-Präsident. Er ergänzte: „Wir müssen dort dabei sein, wo wir stark sind.“ Leitl hat dabei vor allem Österreichs Kompetenzen im Bereich Wasserkraft im Blick. Um die Kooperation Österreichs mit Lateinamerika weiter zu forcieren, soll ein Kooperationsabkommen der Wirtschaftskammern geschlossen werden. Österreich könne den beiden Ländern beispielsweise beim Knüpfen von Kontakten nach Mittel- und Osteuropa behilflich sein, so Leitl. Außerdem wolle man gemeinsam Möglichkeiten zur optimalen Ausbildung junger Menschen ausloten. Ein Grund für die Reise nach Südamerika sei auch die Unterzeichnung eines Doppelbesteuerungsabkommens mit Chile. Mit Argentinien würden diesbezüglich Gespräche aufgenommen, erklärte der WKO-Präsident.

Foto: APA/Pessenlehner

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