Buenos Aires friert Lebensmittelpreise ein

Buenos Aires friert Lebensmittelpreise ein

[12.02.2013]


Yauhar y Lorenzino recibieron al sector lanero patagónicoAufgeregte Verhandlungen im argentinischen Agrarministerium

In Argentinien werden als Maßnahme gegen die hohe Inflation die Verbraucherpreise für Lebensmittel bei den großen Supermarktketten bis zum 1. April auf dem Niveau von Anfang dieses Monats eingefroren. Das haben laut heimischen Medienberichten das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires und der Supermarktverband ASU in der vergangenen Woche beschlossen.

Betroffen seien etwa 70 % des gesamten Lebensmittelmarktes. Kleinere Anbieter hätten sich der Vereinbarung bislang nicht angeschlossen. Dazu müssten sie mit ihren Zulieferern zunächst konstant bleibende Einkaufspreise abmachen.

Für die Übereinkunft gab es Kritik. Nach Einschätzung des argentinischen Landwirtschaftsverbandes FAA trifft die Festsetzung der Verbraucherpreise die Landwirtschaftsbetriebe hart, weil bei konstanten Verbraucherpreisen die Produktionskosten weiter steigen. Marktbeobachter rechnen für die kommenden Wochen mit einer Verknappung des Lebensmittelangebotes bei den großen Anbietern. Es sei nämlich davon auszugehen, dass sich die Verbraucher bis Ablauf der Frist noch möglichst umfangreich mit günstigen Produkten eindecken wollten, während die Supermärkte aufgrund der fortschreitenden Inflation und der dadurch steigenden Verluste immer weniger Ware anböten.

Als Folge der Angebotsverknappung steige voraussichtlich die Nachfrage bei den kleinen Anbietern und auf dem Schwarzmarkt, wo die Preise vermutlich deutlich nach oben gingen. Experten aus Chile befürchten Absatzschwierigkeiten im heimischen Nahrungsmittelexport nach Argentinien. Für Deutschland sind solche Probleme wohl nicht anzunehmen, weil aus der EU kaum Nahrungsmittel nach Argentinien geliefert werden.

Die Inflation in Argentinien beläuft sich laut dortigen Regierungsangaben auf etwa 11 %, was vom Internationalen Währungsfonds (IWF) allerdings bezweifelt wird. Wie das Auswärtige Amt in Berlin berichtet, gehen private Wirtschaftsinstitute von einer Inflation in Höhe von etwa 25 % aus. (AgE)
 

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