Buenos Aires, 13.03.2014 (KAP) Ein Armenviertel in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wird künftig den Namen "Papst Franziskus" tragen. Die rund 3.500 Bewohner einigten sich nach Angaben eines Sprechers auf den Namen, weil sich die Menschen mit dem Papst aus Argentinien identifizierten. Unterdessen wollen die kommunalen Behörden am heutigen Donnerstag im Stadtviertel Flores, in dem Jorge Mario Bergoglio seine Jugend verbrachte, einen Wandschmuck mit Bildern von argentinischen Schauplätzen enthüllen, die im Leben von Papst Franziskus eine wichtige Rolle gespielt haben. Dazu gehören unter anderem Bilder des Wallfahrtsorts der Jungfrau von Lujan.
Wie sehr sich die Argentinier mit ihrem berühmtesten Landsmann identifizieren, zeigt eine Umfrage der Tageszeitung "La Nacion" (Donnerstag). 93 Prozent der Bevölkerung haben demnach ein positives Bild von Franziskus, 80 Prozent sogar ein "sehr gutes", während der Papst bei weniger als einem Prozent auf Ablehnung stößt. 69 Prozent sagen, Franziskus sorge für große Veränderungen, drei Viertel der Argentinier (76 Prozent) glauben, dass er dies in Zukunft noch tun werde.
Die Zustimmung zu Franziskus ist seit dem Vorjahr deutlich gewachsen. 60 Prozent der befragten Katholiken und immerhin 42 Prozent der Nicht-Katholiken gaben an, sie würden heute der Kirche mehr vertrauen als vor der Wahl Bergoglios.
Sorge um päpstliche Linie
Zum Papst-Jahrestag wurden in Argentinien auch bisher unveröffentlichte Anekdoten über Begegnungen mit Franziskus publik. "La Nacion" zitierte den mit Bergoglio befreundeten Goldschmied Adrian Pallarols, den der Papst kurz nach dem Konklave angerufen habe, mit den Worten: "Hallo, Adrian. Leg bitte nicht auf, denn jedes Mal wenn ich sage, ich bin der Papst, glaubt man an einen Scherz und jeder legt auf."
Dem argentinischen Rabbiner Abraham Skorka zufolge soll der Papst hingegen die Köchinnen des Vatikan-Gästehauses Santa Marta besonders gelobt haben. Seit der Papstwahl habe der Pontifex laut eigenen Aussagen aufgrund der "zu guten römischen Nudeln" einige Kilogramm zugelegt, achte aber nun wieder mehr auf seine Linie.