Argentiniens Sehnsucht nach dem Davis-Cup-Titel


Guillermo Vilas, José Luis Clerc, Alberto Mancini, Gaston Gaudio, Guillermo Coria, David Nalbandian, Juan Martin del Potro: Argentinien ist schon immer ein eine große Nation im Herrentennis gewesen. Trotz einiger Spitzenspieler in den letzten Jahrzehnten wartet Argentinien immer noch auf den ersten Titel im Davis Cup. Viermal stand Argentinien im Finale um „die hässlichste Salatschüssel der Welt“, viermal mussten die Gauchos der siegreichen Nation beim Feiern zuschauen. Die Argentinier hatten zudem das Pech, dass sie alle vier Endspiele auswärts bestreiten mussten, zuletzt 2011 in Spanien.

 

In diesem Jahr schieden die Argentinier im Halbfinale gegen den späteren Titelträger Tschechien aus. Vielleicht hätte es in dieser Saison sogar zum lang ersehnten Titel gereicht, wenn das Team auf Juan Martin del Potro hätte zurückgreifen können. Der 25-Jährige hatte dieses Jahr auf den Davis Cup verzichtet, sodass das Team im Halbfinale ohne seinen Top-Spieler auskommen musste. Der verletzungsbedingte Rücktritt von David Nalbandian, der im Davis Cup eine starke Bilanz von 39:11 vorweisen konnte, wird das Team zusätzlich schwächen.

 

Nadal: „Del Potro muss Team anführen“

 

Ob Argentinien 2013 zu den Titelaspiranten zählt, ist derzeit fraglich. Denn del Potro ist sauer auf den argentinischen Verband und hat bereits seinen Verzicht auf die Erstrundenpartie gegen Italien erklärt.
Rafael Nadal zählt Argentinien zu den Titelfavoriten, wenn del Potro im Team dabei ist. „Argentinien könnte den Davis Cup gewinnen, wenn del Potro sich entscheidet, das Team anzuführen. Argentinien hat es nicht geschafft, den Titel mit den herausragenden Spielern wie Nalbandian und del Potro zu gewinnen, aber sie haben auch kaum zusammen gespielt. Nach dem Rücktritt von Nalbandian muss del Potro das Team anführen, und ich bin mir sicher, dass die anderen Spieler ihm folgen werden. Wenn er nicht im Team ist, werden die Chancen kleiner.“

 

Der argentinische Verbandspräsident Arturo Grimaldi versucht, die Wogen beim Zwist mit del Potro zu glätten und zeigt sich selbstkritisch. „Ich habe vor einem Monat symbolisch gesagt: Ich werde nach Tandil (der Heimatstadt von del Potro; Anmerkung) laufen (um die Wogen mit del Potro zu klären; Anmerkung). Ich bin bestrebt, mit allen Top-Spielern den Dialog zu führen. Es ist die Politik des Verbands, die Führung zu übernehmen und sich selbstkritisch zu zeigen, weil wir zu weit weg sind von unseren Top-Spielern und von so vielen ehemaligen Top-Spielern, die für den Verband arbeiten. Wir müssen näher dran sein an allen, Juan Martin inklusive.“ (Text: cab; Foto: GEPA pictures)

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