Argentiniens Präsidentin kritisiert Flüchtlingspolitik in Europa

Von

unserem dpa-Korrespondenten und Europe Online
  
    

Buenos Aires (dpa) - Die argentinische Staatschefin Cristina
Fernández de Kirchner hat die Flüchtlingspolitik der EU und der
Bundesregierung scharf kritisiert. «Ich möchte nicht diesen Ländern
des Nordens ähneln, die Einwanderer abschieben und Kinder am Strand
ertrinken lassen», sagte die Präsidentin am Donnerstag. «Ich möchte
niemanden ähneln, der einem 15-jährigen Mädchen sagt, es könne nicht
dort zur Schule gehen, wo es lebt, und müsse gehen», sagte Kirchner,
die Argentinien als Einwandererland bezeichnete.

Kirchner bezog sich offenbar auf das Bild eines ertrunkenen syrischen
Flüchtlingsjungen am Strand im türkischen Bodrum und auf einen
Austausch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einer jungen
Palästinenserin vor zwei Monaten in Rostock. Merkel traf das Mädchen
im Juli bei einer «Bürgerdialog»-Veranstaltung der Regierung. Die
Schülerin Reem berichtete dort über die Belastungen während eines
Asylverfahrens - und über die Angst vor einer drohenden Abschiebung.

Merkel äußerte bei dem Treffen Verständnis, verwies aber auf die
deutschen Gesetze - und darauf, dass Deutschland nicht alle Menschen
aufnehmen könne, die sich hier ein besseres Leben erhofften.
Daraufhin brach das Mädchen in Tränen aus. Merkels etwas unbeholfener
Versuch, die Schülerin zu trösten, sorgte für viel Aufsehen. Die
Kanzlerin musste sich im Internet jede Menge Spott gefallen lassen
und bekam von Kritikern Kaltherzigkeit vorgeworfen.

 




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