Argentiniens Kirche verurteilt Selbstjustiz – kipa

Buenos Aires, 3.4.14 (Kipa) Die argentinische Bischofskonferenz hat die zunehmenden Fälle von Selbstjustiz im Land verurteilt. Dieses Vorgehen löse die Probleme der Kriminalität nicht, sondern verschärfe sie, heisst es in einer Erklärung, aus der die Tageszeitung «Clarin» am Mittwoch (2. April) zitierte.

Argentiniens Kirche pocht auf Rechtstaat. Im Bild die Basilika Nuestra Seora de Lujn in Argentinien. (Bild: Dario Alpern/wikimedia Commons/CC-BY-SA 3.0)

Der Präsident der Sozialpastoral, Bischof Jorge Lozano, sagte der Zeitung «La Prensa», eigenhändige Justiz der Bevölkerung sei durch nichts zu rechtfertigen. «Wir leben in einem Rechtsstaat und wir haben Institutionen um diese Konflikte zu lösen», sagte Lozano. Die Laienorganisation «Katholische Aktion Argentinien» appellierte an die Behörden des Landes, der Kriminalität durch die Bekämpfung der sozialen Ursachen vorzubeugen.

Bevölkerung prügelt – ein Todesfall

In den vergangenen Tagen war es im ganzen Land laut Medienberichten zu mindestens zehn Vorfällen gekommen, bei denen die Bevölkerung die mutmasslichen Täter mit Prügel zur Rechenschaft gezogen hatte. Höhepunkt war der Tod eines 18-jährigen Taschendiebs in der Stadt Rosario (Provinz Santa Fe). Er hatte versucht einer Frau die Geldbörse zu stehlen. Anwohner fügten ihm daraufhin schwere Verletzungen zu, an dessen Folgen er später im Krankenhaus verstarb. Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner rief ihre Landsleute ebenfalls dazu auf, Scharfmacher zu ignorieren, die zur Selbstjustiz aufrufen, und warnte vor einer Spirale der Gewalt. (kipa/kna/bal)

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