Argentinien zahlt 624 Mio. Dollar an Pariser-Club-Staaten

Argentinien hält trotz der erneuten Staatspleite am Fahrplan zur Rückzahlung seiner Schulden an Österreich und andere Industrieländer fest. Die erste Tranche der Zahlungen sei pünktlich eingegangen, teilte der sogenannte Pariser Club am Montag mit, in dem sich die Gläubigerstaaten zusammengeschlossen haben. Die Regierung in Buenos Aires hatte im Mai zugesagt, ihre Schulden bei dem Staatenverbund, in dem Deutschland größter Einzelgläubiger ist, in Höhe von etwa 9,7 Mrd. Dollar (7,2 Mrd. Euro) binnen fünf Jahren zu begleichen. Vor einer Woche hatte sie erklärt, eine erste Rate über 642 Mio. Dollar überwiesen zu haben. Wenige Tage später rutschte Lateinamerikas drittgrößte Volkswirtschaft im Schuldenstreit mit Hedgefonds aber wieder in die Pleite.

Die Finanzinvestoren haben sich dem Schuldenschnitt des Staatsbankrotts von 2002 verweigert und klagen auf volle Auszahlung ihrer Forderungen. Mit der Mehrzahl der Gläubiger hat sich Argentinien dagegen arrangiert. Die neuerliche Staatspleite dürfte die globale Finanzwelt anders als 2002 diesmal aber nicht erschüttern, zumal Argentinien nach zwei Schuldenschnitten praktisch vom internationalen Kapitalmarkt abgekoppelt ist. Die nächste Zahlung über 500 Mio. Dollar an den Pariser Club steht im Mai 2015 an. Anders als beim Streit um die Schulden bei Privatgläubigern beruhen die Rückstände gegenüber dem Pariser Club nicht auf Staatsanleihen, sondern stammen zum allergrößten Teil aus Handelsbürgschaften.

(APA/Reuters)

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