Argentinien wird weiter abgewertet

Caa1: Höher schätzt die Ratingagentur Moody's Argentiniens Kreditwürdigkeit nicht mehr ein. Die Bewertung wurde von B3 auf die drittschlechteste Note gesenkt – damit werden den Staatsanleihen eine "geringe Qualität und ein sehr hohes Ausfallrisiko" bescheinigt. Grund für den Schritt seien die stark sinkenden Dollar-Reserven, wie die Bonitätswächter mitteilten. Eine weitere Herabstufung droht vorerst nicht, da der Rating-Ausblick von negativ auf stabil angehoben wurde.

"Wir schauen uns derzeit nichts so genau an wie die Devisenreserven", sagte ein Moody's-Analyst. Diese seien von 52,7 Milliarden Dollar im Jahr 2011 auf 27,5 Milliarden Dollar (rund 20 Milliarden Euro) eingebrochen. Das weckt Zweifel daran, ob Argentinien seine Schulden an ausländische Gläubiger zurückzahlen kann.


Unsicherheitsfaktoren

Kritisiert wird von Moody's auch das "wechselhafte politische Umfeld". Folgen seien eine sehr hohe Inflation, ein Verfall der Landeswährung, Kapitalflucht und wirtschaftliche Stagnation.

Das südamerikanische Land gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts noch zu den reichsten Nationen der Welt, doch jahrzehntelanges politisches Missmanagement stürzte während der Krise 2002 Millionen aus der Mittelschicht in Armut. Der Pariser Club - eine informelle Gruppe staatlicher Gläubigern - hat Argentinien in der vergangenen Woche zu Verhandlungen über die noch ausstehenden Auslandsschulden von knapp 10 Milliarden Dollar eingeladen. Diese sollen am 26. Mai beginnen. Die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist seit Jahren vom Kapitalmarkt abgeschnitten.

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