Argentinien will in Iran Verdächtige eines Anschlags vernehmen


28.02.2013 13:00 Uhr Politik

Fast zwei Jahrzehnte nach dem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires will Argentinien fünf verdächtigte Iraner in Teheran vernehmen.

Symbolbild Buenos Aires. Mit 131 gegen 113 Stimmen verabschiedete das argentinische Parlament am frühen Donnerstag (Ortszeit) ein umstrittenes Abkommen, das die Untersuchung des Bombenanschlags gemeinsam mit dem Iran vorsieht. Die fünf Verdächtigen werden von der internationalen Polizeiorganisation Interpol gesucht. Bei dem Anschlag von 1994 gegen das Gebäude des jüdischen Wohlfahrtsverbandes Amia kamen 85 Menschen ums Leben.

Einer der mutmaßlichen Beteiligten ist Irans Verteidigungsminister Ahmad Vahidi. Der Iran hat jede Beteiligung an dem Anschlag stets zurückgewiesen. Die Vernehmung soll in Teheran von einer internationalen fünfköpfigen Wahrheitskommission in Anwesenheit der argentinischen Justiz vorgenommen werden. Die angeklagten Iraner können ihre Aussage verweigern.

Nach Einschätzung der Opposition und der jüdischen Gemeinschaft in Argentinien beeinträchtigt dieses Vorgehen die Unabhängigkeit der argentinischen Justiz. Außerdem könne Interpol hiernach den internationalen Haftbefehl gegen die Iraner aufheben. Im iranischen Parlament steht die Abstimmung über den Vertrag noch bevor.

Artikel vom 28. Februar 2013, 14.05 Uhr (letzte Änderung 28. Februar 2013, 14.05 Uhr)

 

<!--#CMS_DATA(field="source" prefix="")-->

Kommentar verfassen


Leave a Reply