Argentinien vor Brasilien-Duell: Wer springt in die Bresche?

Messi, Agüero und Tevez fehlen, die Offensive der Albiceleste geht geschwächt in das wichtige Quali-Spiel gegen den Erzrivalen. Welche Spieler sind besonders gefordert?

Der Start in die Qualifikation zur WM 2018 ist Argentinien mal gründlich misslungen. Der 0:2-Heimpleite zum Auftakt gegen Ecuador folgte ein 0:0 in Paraguay. In der Tabelle der Südamerika-Gruppe ist die Albiceleste mit einem Punkt nur Siebter, liegt drei Zähler hinter dem vierten Rang, der das direkte WM-Ticket sichert.

Goal TV: Argentinien vs. Brasilien im LIVE-STREAM

Dass der Sprung nach Russland misslingen könnte, glaubt in Argentinien zwar niemand so wirklich. Zu groß ist die Qualität der Mannschaft, die noch satte 16 Spiele vor sich hat. Und doch steht die Elf von Trainer Gerardo Martino vor dem dritten Spieltag bereits unter Druck.

Ausgerechnet der Erzrivale aus Brasilien ist in der nächsten Partie zu Gast (Goal TV überträgt das prestigeträchtige Duell in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 1 Uhr kostenlos im LIVE-STREAM). Und Argentinien geht personell enorm geschwächt an den Start.

Drei Schlüsselspieler abwesend

Superstar Lionel Messi fehlte bereits im Oktober, als man aus den beiden ersten Quali-Spielen nur einen Zähler holte. Gegen Ecuador verletzte sich dann auch noch Sergio Agüero, der ebenso wie Carlos Tevez gegen die Brasilianer fehlen wird. Drei Schlüsselspieler der Offensivabteilung fallen damit aus. Und man stellt sich die Frage: Wer springt in die Bresche?

An erster Stelle sind natürlich die arrivierten Kräfte besonders gefordert, die noch übrig geblieben sind: Angel Di Maria, Gonzalo Higuain und Javier Pastore stehen nun verstärkt im Wind. Die Skepsis gegenüber deren Fähigkeit, den Laden in Abwesenheit von Messi, Agüero und Tevez zu schmeißen, ist jedoch groß. "Es ist schwer vorstellbar, dass sie das Spiel entscheiden können", sagt etwa Martin Seldes, Chefredakteur bei Goal Argentinien.

Zuletzt gegen Paraguay zum Beispiel, als Tevez noch dabei war, gelang es Di Maria und Pastore nicht wie gewünscht, das Angriffsspiel anzukurbeln. Es fehlte an Überraschungsmomenten, vor allem Messis Abstinenz war deutlich spürbar. Denn der Zauberfloh aus Barcelona ist schlichtweg der wichtigste Spieler für Argentinien, wenngleich seine Leistungen in der Nationalelf immer wieder kritisiert werden.

Häufig sind es seine Einzelaktionen, die er entweder mit eigenen Toren abschließt oder mit denen er Treffer einleitet. Bei der WM 2014 etwa war es Messi, der die Partien gegen Iran (1:0), Bosnien-Herzegowina (2:1) oder die Schweiz (1:0 n.V.) mit seinem Zug zum Tor, mit seinen außergewöhnlichen Qualitäten entschied.

Higuains letzte Chance?

Di Maria scheint am ehesten dazu befähigt, diese Last zu übernehmen, verfügt aber nicht über die immense Torgefahr, die von Messi ausgeht. Higuain könnte diese einbringen, hat im Nationalteam jedoch viel Kredit verspielt. Goal-Argentinien-Redakteur Marcos Vazquez bezeichnet das Duell mit Brasilien sogar als "die letzte Chance" des Napoli-Stürmers, nach der vergebenen Großchance im WM-Finale 2014 und dem verschossenen Elfmeter im Endspiel der Copa America 2015, Frieden mit den Fans zu schließen.

Auch Ezequiel Lavezzi ist ein Kandidat, der die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Der Wirbelwind von Paris Saint-Germain war gegen Paraguay einer der auffälligsten Gauchos, offenbarte aber auch gewohnte Schwächen im Abschluss. Dass Martino trotz dessen unbefriedigender Situation im Verein auch gegen Brasilien auf Lavezzi setzt, ist wahrscheinlich.

Allerdings könnte er auch unverbrauchteren Youngstern vertrauen, die momentan aufstreben. Seldes und Vazquez bevorzugten diese Lösung sogar, glauben an die Qualitäten von jungen Spielern wie Paulo Dybala (Juventus) oder Angel Correa (Atletico Madrid). Besonders von Dybala wird viel erwartet. Er in einer offensiven Dreierreihe gemeinsam mit Di Maria und Pastore hinter der Spitze Higuain, wäre eine gut denkbare Formation.

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