Argentinien stellt Ansprüche: Briten sorgen sich um ihre Falklandinseln

Von einem Wettrüsten im Südatlantik zu sprechen, wäre wohl übertrieben. Aber anhaltende Versuche Argentiniens, seine Militärkapazitäten zu stärken und dabei Hilfe bei Russland und China zu suchen, bewegen die Briten nun, ihre Verteidigungskräfte auf den Falklandinseln wieder zu verstärken.

Verteidigungsminister Michal Fallon beruhigte im Unterhaus Abgeordnete, die sich über Großbritanniens schwachen Militärauftritt Sorgen machen, auch auf der 13.000 Kilometer von Großbritannien und mehr als 600 Kilometer von Argentinien entfernten Inselgruppe. Er kündigte die Entsendung von weiteren Hubschraubern zum Truppentransport an. Zur Zeit müssten die 1200 britischen Soldaten, sollte Argentinien einen Überraschungsangriff auf die Inselgruppe wagen, wie 1982 schon einmal, zu Fuß an die Front eilen. Straßen gibt es auf den Inseln nur wenige.

Außerdem werden Raketenabwehrsysteme und Radaranlagen ausgebaut. Kosten: 180 Millionen Pfund über zehn Jahre, das Doppelte des Bruttosozialprodukts der Insel. Bisher gibt Großbritannien bereits etwa 65 Millionen Pfund für die Verteidigung der Inseln aus. Es geht dabei um 3000 Einwohner, 12000 Quadratkilometer Schafsweiden, neuerdings aber auch Ölbohrungen. Gelegentlich kommt ein Kreuzfahrtschiff auf Fahrt Richtung Antarktis vorbei. Aber es ist die strategische Lage zum Südpol, die die Inselgruppe so interessant macht.

Thema: Großbritannien

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„Wir werden das Recht der Inselbewohner, ihre Zukunft und ihre Lebensweise selbst zu bestimmen, gegen alle Bedrohungen verteidigen“, versicherte Fallon dem Parlament und bestätigte, dass sich an der „prinzipiellen Bedrohung“ der Inseln durch Argentinien nichts geändert hat. Argentiniens Haltung sei die „fortgesetzter Drohungen“. Zu Berichten, Argentinien wolle von Russland im Tausch für Rindfleischlieferungen zwölf Sukhoi SU-24 Kampfflugzeuge mieten, wollte Fallon keine Stellung nehmen.

Argentinien, dessen überalterte Luftwaffe im wesentlich noch aus den Zeiten der Militärdiktatur und des Falklandkrieges von 1982 stammt, versucht auch, durch Abkommen mit China aufzurüsten und verhandelt über den Kauf chinesischer Chengdu JF-17 Kampfjets. Großbritannien verhinderte ein Geschäft, bei dem Argentinien über Brasilien 24 neue, in Schweden hergestellte Saab Gripen Kampfflugzeuge übernehmen wollte – dies war möglich, weil Teile davon in Großbritannien hergestellt werden.

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