Argentinien – Sohn gestohlen

Eine unglaubliche Geschichte zeigte das argentinische Pendant von "Aktenzeichen XY" im Fernsehen: Eine Schweizerin gebar 1973 Zwillinge, konnte aber nur ein Baby mit nach Hause nehmen. Im Krankenhaus wurde ihr erklärt, einer der Buben sei gestorben. Nun hat sie den Beweis, dass das ein Lüge war.

Norma Känzig hatt nie das Gefühl, dass ihr kleiner Carlos wirklich gestorben sei. "Das Kind war kerngesund", erzählte sie im TV-Interview. Und auch Pablo, der heute bereits erwachsen ist, vermisst seinen eineiigen Zwilling sehr: "Ich spüre, dass mir meine zweite Hälfte fehlt." Auf YouTube stellt der Mann ein Video: "Hat jemand meinen Bruder gesehen? Er sieht genauso aus wie ich".

Trotz ausbleibender Wehen Geburt eingeleitet

Die beiden wurden am 5. Juni 1973 geboren - die erst im siebten Monat schwangere Känzig ging zu einer Routinekontrolle in das Spital Fernández im Zentrum von Buenos Aires. Sie hatte zwar keine Wehen - trotzdem wurde die Geburt eingeleitet. Danach bekam die Frau Besuch von einer Nonne, die sagte: "Wie wirst du mit allem zurechtkommen? Du hast jetzt drei kleine Kinder und Gott hat dir nur zwei Hände gegeben." Sie gab Känzig zwei kleine Kruzifixe für die Neugeborenen.

Mysteriöse Männer

In der zweiten Nacht nach der Geburt sah die Mutter drei mysteriöse Männer im Neonatologie-Saal um den Brutkasten herum stehen. Einer von ihnen legte ein weißes Tuch über ihr Gesicht – was danach kam, daran kann sich Känzig nicht erinnern. Nur daran, dass Carlos am nächsten Tag verschwunden war: Die Ärzte behaupteten, er sei über Nacht verstorben. Die Leiche durfte die Mutter nicht sehen.

DNA-Analyse: Känzig nicht Mutter

1978 ließ Känzig den kleinen Sarg ausgraben und entnahm die Knochen und das Kruzifix-Geschenk der Nonne, das mit dem Kind begraben worden war. 2009 schickte die Frau die Knochen zur DNA-Analyse nach Dallas. Die Resultate des Labors Orchid-Cellmark, einer der renommiertesten DNA-Prüfstätten weltweit, war eindeutig: Norma Känzig ist nicht die biologische Mutter des toten Babys in der Schachtel.

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