Lange Zeit war Argentinien von der Formel-1-Landkarte verschwunden, doch es mehren sich die Hinweise auf ein Comeback. Im Gespräch mit reuters lanciert Lotus-Co-Teamchef Federico Gastaldi, dessen Familie den argentinischen WM-Lauf in den 90er Jahren organisiert hatte, Details zur geplanten Grand-Prix-Neuauflage und zeigt sich für Verhandlungen mit Zampano Bernie Ecclestone optimistisch: "Wir haben starke Leute hinter uns. Sollte Bernie das neue Umfeld gefallen, könnte es klappen."
Die Gastaldis sind wieder an Bord, federführend ist Federicos Bruder Marcos. Bis zu den Präsidentschaftswahlen am 22. November wird es jedoch kein Vorankommen geben. "Bernie hatte die Idee, abzuwarten, was in einigen Wochen geschieht", so Gastaldi, der hinzufügt, dass der Wahlausgang für die Erfolgsaussichten entscheidend sein könnte: "Die Chancen stünden gut, wenn wir es schaffen, ihm Garantien der Regierung und des Promoters zu geben."
Gastaldi ist sich sicher, dass seine Landsleute mit ihrer Mentalität und ihrer Sportbegeisterung einen Grand Prix zu einem echten Event machen würden: "Das wäre genau wie in Mexiko", spielt er auf das soeben erfolgte Comeback in diesem lateinamerikanischen Land an. Die Verantwortlichen in Buenos Aires hatten einen Rückschlag erlitten, als sie 1998 einen 14-Jahres-Vertrag mit der Formel 1 in beiderseitigem Einvernehmen auflösten, weil es der privat finanzierten Veranstaltung an Unterstützung mangelte.
Ecclestone, der dem Vernehmen nach derzeit auch eine Rückkehr der Serie nach Südafrika vorantreibt, hat dem Argentinien-Projekt durchaus Chancen eingeräumt: "Es kann passieren; es muss nicht, aber es kann." Wenn es wirklich dazu kommt, dürfte die grunderneuerte Bahn in Termas del Río Hondo, auf der die Motorrad- und die Tourenwagen-WM gastieren, keine Option sein. Aufgrund der komplexen Logistik sollen sich die Gespräche um die Neuauflage des Grand Prix auf das Autódromo Juan y Oscar Gálvez in der Hauptstadt beschränken.