Argentinien "Operation Condor": Schleppende Aufarbeitung

Argentinien Operation Condor: Schleppende Aufarbeitung  

Vicoria Eglau hat die Gedenkstätte für die Opfer einer Geheimoperation besucht


Automotores Orletti in Buenos Aires - die ehemalige Autowerkstatt, die als Geheimgefängnis diente

Hinter der harmloses Fassade einer Werkstatt versteckte sich ein geheimes Folterzentrum. (Victoria Eglau | DRadio Wissen)

Den mutmaßlichen Drahtziehern der Geheimoperation südamerikanischer Militärdiktaturen wird der Prozess gemacht. Doch die juristische Aufarbeitung kam erst vor einigen Jahren in Gang.

Die unscheinbare Autowerkstatt im Stadtteil Floresta in Buenos Aires ist ein Ort wie jeder andere. Doch nur auf den ersten Blick. Am Eingang der "Automotores Orletti" erinnert ein Schild daran, dass hier ein geheimes Folterzentrum der "Operation Condor" war.

Zehntausende Opfer

Der Begriff "Operation Condor" steht für ein mysteriöses südamerikanisches Staatsterrornetz, dem zehntausende Menschen zum Opfer fielen. Wohin die Opfer verschleppt, wie sie ermordet wurden, konnte noch nicht geklärt werden. Im März 2013 hat in Buenos Aires ein Mammutverfahren gegen die mutmaßlichen Drahtzieher begonnen, in dem die Verbrechen der "Operation Condor" aufgearbeitet werden sollen.

Ungeklärte Schicksale

José Luis Bertazzo, der im Geheimgefängnis der Operation Condor verhört wurdeJosé Luis Bertazzo wurde im Geheimgefängnis der "Operation Condor" verhört (Victoria Eglau | DRadio Wissen)In dem Aufsehen erregenden Prozess, der zwei Jahre dauern soll, geht es um das Verschwinden von 106 Personen - fast die Hälfte von ihnen stammte aus Uruguay. Auf der Anklagebank sitzen 25 ehemalige Militärs - die meisten von ihnen Argentinier sowie ein Uruguayer. Auch Argentiniens Ex-Diktator Jorge Videla muss sich verantworten.

Victoria Eglau hat die Gedenkstätte für die Opfer in Buenos Aires besucht und mit Angehörigen der Vermissten gesprochen.

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