Argentinien: Lebenslange Haftstrafen für Verantwortliche der Militärdiktatur

In Argentinien sind 15 Verantwortliche der Militärdiktatur zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Das Gericht in La Plata befand die ehemaligen Polizisten, Militärs und Zivilisten für schuldig, mehr als 100 Regimegegner entführt, gefoltert und ermordet zu haben. Der frühere Polizeichef der Provinz Buenos Aires, Miguel Etchecolatz, wurde zum zweiten Mal zu lebenslanger Haft verurteilt. Vier weitere Angeklagte erhielten Haftstrafen von zwölf und 13 Jahren. Die Verurteilten wurden unter “Mörder”-Rufen abgeführt.

Während der Diktatur raubte die Junta etwa 500 Kinder Oppositioneller, darunter auch den Enkel von Estela de Carlotto. Die Gründerin der Aktivistengruppe “Großmütter der Plaza de Mayo”, die landesweit nach den Kindern sucht, hatte ihren Enkel im Sommer wiedergefunden.

Carlottos Tochter war im Gefangenenlager La Cancha nahe Buenos Aires hingerichtet worden. Insgesamt töteten die Verurteilten dort laut Gericht 135 Menschen.

Die Militärjunta regierte von 1976 bis 1983. Während dieser Zeit verschwanden den argentinischen Behörden zufolge rund 30.000 Dissidenten, Arbeiterführer, Intellektuelle und weitere Regimegegner.

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