Argentinien: In den Anden vermisst: Wanderer nach Monaten entdeckt

Der Uruguayer wurde in ein Krankenhaus in der Stadt San Juan, 1000 Kilometer westlich von Buenos Aires, gebracht. Er hatte 20 Kilo abgenommen und war stark dehydriert, befand sich aber sonst in allgemein gutem Gesundheitszustand, erklärten die Ärzte. Das Eis- und Schneewasser im Hochgebirge ist sehr mineralarm und wird deshalb vom Körper kaum gehalten.

Der Wanderer, der in seiner Heimatstadt Bella Unión als Klempner arbeitet, hatte die Anden westwärts nach Chile auf seinem Motorrad gekreuzt. Auf der Rückfahrt beschloss er nach einer Motorpanne, zu Fuß weiterzugehen. Er verfolgte einen Weg, die im Sommer auf bis zu 4500 Meter Höhe für Anden-Kreuzungen zu Pferd benutzt wird. Der starke Schneefall verdeckte aber den Pfad, weshalb sich der Mann stark nordwärts verirrte. Die Bergpässe der Anden werden während der Wintersaison ab 30. April geschlossen.

Er überlebte nach eigenen Angaben dank der knappen Lebensmittel, die in den im Winter verlassenen Berghütten der Bergsteiger hinterlassen werden. Auch jagte er Bergmäuse und verzehrte das wenige Gras, das er auf dem Weg fand. In Ingeniero Sardina gab er dann die Wanderung auf und wartete auf das Wunder, das sich am Sonntag ereignete.

Im südlichen Winter 1972 hatten 16 Uruguayer 72 Tage in den Anden nach dem Absturz ihres Flugzeugs überlebt. Um dem Hungertod zu entgehen, hatten sie Fleischstücke ihrer 29 umgekommenen Reisegefährten verzehren müssen. Der Fall des "Andenwunders" wurde später verfilmt.

Leave a Reply