Die Bevölkerung des südamerikanischen Landes Argentinien feiert den 4. Advent und blickt dabei sorgenvoll mit einem Auge auf die Energieversorgung. Noch immer sind Tausende Menschen in der Stadt Buenos Aires und der Metropolregion ohne Strom, täglich finden Proteste auf den Straßen statt. Nach Angaben der für die Energieverteilung zuständigen Unternehmen Edenor und Edesur arbeiten die Techniker “24 Stunden am Tag” für die Wiederherstellung. Viele Menschen haben zudem Angst vor neuen Plünderungen, die während der Weihnachtsferien in den Supermärkten und Geschäften auftreten können.
“Wir arbeiten 24 Stunden am Tag – und 7 Tage in der Woche. Wir sind bemüht, die Unannehmlichkeiten für unsere Kunden zu reduzieren. Unsere Techniker gehen nicht in Weihnachtsurlaub und sind rund um die Uhr im Einsatz”, lautete eine in der lokalen Presse veröffentlichte Meldung von Edesur. In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires herrschen seit mehreren Tagen Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Das Energiesystem ist des öfteren am Limit und brach in der Stadt und den Vororten für mehrere Stunden teilweise zusammen. Tausende Menschen leiden unter der Hitze und machen die Regierung für den Zusammenbruch des Stromnetzes verantwortlich.
Die argentinische Regierung traf sich mit Führungskräften beider Unternehmen und forderte unter Androhung von Verstaatlichung die “sofortige Lösung” des Problems. “Sie müssen ohne wenn und aber ihren Konzessionsvertrag erfüllen und sollten sich nicht der Verantwortung entziehen. Es gibt keine Ausreden mehr. Wird das Problem nicht schnellstens behoben, werden die Unternehmen verstaatlicht”, drohte Jorge Capitanich, Kabinettschef der argentinischen Regierung.
Der Fehler in der Stromversorgung ist allerdings nicht das einzige Problem, welches für Kopfschmerzen in der Casa Rosada sorgt. Aus Angst vor erneuten gewalttätigen Plünderungen wurden wichtige Sicherheitseinrichtungen vor Weihnachten verstärkt. Der erste Schritt war eine massive Polizeikontrolle am 19. und 20. Dezember, dem zwölften Jahrestag der schweren sozialen und wirtschaftlichen Krise in Argentinien. Aufgrund des Ausbruchs von Gewalt und Diebstahl starben im Jahr 2001 mindestens 34 Menschen.
Die Regierung hat nach eigenen Angaben für die Provinz Buenos Aires einen Sicherheitsplan erstellt, der während der Feiertage Plünderungen, Chaos und wirtschaftliche Schäden verhindern soll. Die chinesischen Geschäftsleute haben ihre Läden verbarrikadiert und private Sicherheitsdienste angeheuert. Bei den Plünderungen vor mehreren Wochen war ein chinesischer Staatsbürger getötet und mehrere Geschäfte in Brand gesteckt worden.
Die asiatischen Händler haben für Weihnachten eigene Richtlinien, wie Arbeitszeitverkürzung und schließen der Geschäfte bei Anbruch der Dunkelheit, implementiert.