Argentinien dürfte bald mehr hochwertiges Rindfleisch nach Europa liefern


RinderMehr Rindfleisch von den Gauchos in der EU

Die EU gewährt ab sofort mehr Marktzugang für Rindfleisch aus Argentinien. Wie die EU-Kommission vergangene Woche bestätigte, wurde das argentinische Finanz- und Wirtschaftsministerium Ende September offiziell als Zertifizierer für hochwertiges Rindfleisch akzeptiert. Argentinische Erzeuger werden damit an dem zollfreien Importkontingent über 48 200 t masthormonfreies Rindfleisch beteiligt, das ab 2009 ursprünglich für die USA eingerichtet wurde. Die Kommission konnte diese Quote nicht von vornherein auf die Vereinigten Staaten beschränken, ohne weitere Zugeständnisse in der Doha-Runde zu riskieren. Deshalb steht sie formell allen Ländern offen. Neben den USA und Argentinien dürfen auch Australien, Kanada, Neuseeland und Uruguay das Kontingent für die Lieferung von hochwertigem Rindfleisch nutzen. Die Vereinigten Staaten hielten nach Auskunft der Kommission zuletzt allerdings nach wie vor den größten Anteil.

Im Landwirtschaftsministerium in Buenos Aires wurde die Öffnung des EU-Marktes für Fleisch aus argentinischen Feedlots als Erfolg langjähriger Verhandlungen gewertet. Für die heimischen Rinderhalter und Fleischverarbeiter bringe sie neue Absatzmöglichkeiten und damit mehr Einkommen, betonte Ressortchef Carlos Casamiquela. Der Staatssekretär für Viehzucht, Jorge Dillon, unterstrich die Vorteile der neuen Quote gegenüber der sogenannten Hilton-Quote für Fleisch von Weiderindern. Während diese nur Zollermäßigungen vorsehe, könne das Fleisch im Rahmen der jetzt in Kraft getretenen Regelung zollfrei gehandelt werden. Außerdem sei das neue Kontingent im Gegensatz zur Hilton-Quote nicht auf einzelne Fleischstücke begrenzt.

Argentinien hat laut Zahlen des argentinischen Instituts zur Förderung der Rindfleischproduktion (IPCVA) in den ersten acht Monaten des laufenden Kalenderjahres insgesamt 89 977 t Rindfleisch ins Ausland verkauft. Wichtigster Abnehmer war Chile mit insgesamt 19 774 t, gefolgt von Russland mit 15 624 und Deutschland mit 14 118 t. Von den weiteren EU-Mitgliedsstaaten finden sich nur die Niederlande mit 4 495 t und Italien mit 2 059 t unter den wichtigsten zehn Abnehmern von argentinischem Rindfleisch.

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