Argentinien: Breite Front gegen die Hedgefonds

  • Die Front gegen die "Geier-Fonds" aus den USA wächst.
  • #Argentinien

Die Regierung wird bei ihrem Kampf gegen die "Geier-Fonds" sowohl von der Bevölkerung und der Opposition, als auch von anderen Ländern maßgeblich unterstützt.

Buenos Aires/Wien. Die nach einem US-Urteil von den Rating-Agenturen erklärte Staatspleite Argentiniens scheint die Regierung der Präsidentin Cristina Kirchner derzeit eher zu stärken. In ihrem Kampf gegen das Urteil und der Suche nach einem Ausweg werde sie von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützt, erklärte der renommierter Wirtschaftswissenschafter Alejandro Rossa am Mittwoch im Gespräch mit der APA.

Sogar die Opposition würde entweder die offizielle Linie unterstützen oder sich zumindest der Kritik enthalten, meinte Rossa. Auch andere Länder würden sich mit der argentinischen Regierung in ihrem Kampf gegen die Hedgefonds solidarisch zeigen. Nicht nur befreundete Staaten wie Brasilien, wo Präsidentin Dilma Yousseff dafür eintrat, den Fall bei der nächsten G-20 Konferenz zu behandeln, sondern auch manche Industrieländer wie etwa Frankreich würden explizit die argentinische Position unterstützen.Insgesamt könnte man sagen, dass Argentinien aus diesem Konflikt politisch gestärkt hervorgehe, so Rossa. Zumal die jetzige Situation keinesfalls mit der Staatspleite im Jahre 2001/02 vergleichbar sei. Nach Meinung des Experten ist das Land derzeit keineswegs zahlungsunfähig, denn die Schulden an die meisten Gläubiger seien ja über eine New Yorker Bank bezahlt worden. Nun seien aber die Zahlungen vom US-Richter Thomas Griesa blockiert worden. Auch einige Tage nach Bekanntwerden der angeblichen Zahlungsunfähigkeit habe Argentinien am 4. August noch eine erste Schuldenrate an den Pariser Club ausbezahlt.

Rafael Mariano Grossi, der argentinische Botschafter in Wien, erklärte im Gespräch mit der APA: "Diese Krise wurde künstlich geschaffen." Sowohl er als auch Rossi betonen, dass es derzeit in Argentinien keine strukturellen Probleme gäbe, "innerhalb der Bevölkerung Argentiniens sei kein Gefühl einer marginalen Krise zu spüren", so der Botschafter, was laut Alejandro Rossi auch die Meinungsumfragen bestätigen.

Leave a Reply