Buenos Aires (APA/AFP/Reuters) - Im festgefahrenen Schuldenstreit zwischen Argentinien und mehreren US-Hedgefonds hat die Regierung des neuen Präsidenten Mauricio Macri eine Einigung erzielt. Wie die Regierung und der US-Vermittler Daniel Pollack am Freitag mitteilten, hat Buenos Aires eine Rückzahlung in Höhe von 6,5 Mrd. Dollar (5,8 Mrd. Euro) angeboten.
Insgesamt hatte Argentinien mit den Hedgefonds um ausstehende Schulden in Höhe von rund neun Milliarden Dollar gestritten. Laut der nun getroffenen Vereinbarung, der nach Angaben der Regierung bisher zwei der sechs Hedgefonds zugestimmt haben, nehmen die Gläubiger also einen Schuldenschnitt von etwa 25 Prozent hin. Voraussetzung ist nach Angaben von Pollack, dass das argentinische Parlament zustimmt und die Anordnung eines New Yorker Gerichts aufgehoben wird.
Hintergrund ist ein Streit mit den beiden US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius. Diese hatten nach der Staatspleite Ende 2001 argentinische Schuldscheine billig aufgekauft und verlangten den Nennwert der Staatsanleihen. Der US-Bundesrichter Thomas Griesa hatte später entschieden, dass Argentinien erst den beiden Hedgefonds 1,3 Mrd. Dollar auszahlen muss, ehe es die Forderungen weiterer privater Gläubiger begleichen darf.
Die Vorgängerregierung von Präsidentin Cristina Kirchner hatte aber die Zahlung der geforderten Summe an die Hedgefonds verweigert und sie als „Geierfonds“ bezeichnet. Anders als die klagenden US-Hedgefonds hatten über 90 Prozent der Gläubiger Argentiniens in den Jahren 2005 und 2010 einem Schuldenschnitt zugestimmt und auf bis zu 70 Prozent ihres Geldes verzichtet.