Betrunkener Chile-Star fährt seinen Ferrari zu Schrott und wird festgenommen
La Serena/Antofagasta - Argentinien und Paraguay haben sich bei der Copa America in Chile am Dienstag jeweils in guten Positionen für den Viertelfinal-Einzug gebracht. Die "Gauchos" besiegten Titelverteidiger Uruguay durch ein Tor von Sergio Agüero ebenso 1:0 wie Paraguay Gastmannschaft Jamaika. Für negative Schlagzeilen sorgte Chiles Arturo Vidal, er war betrunken in einen Auto-Unfall verwickelt.
Argentinien und Uruguay lieferten sich in La Serena ein erbittertes Nachbarschaftsduell. Schiedsrichter Sandro Ricci musste immer wieder eingreifen. "Sie haben es auf ein hartes Spiel angelegt. Aber das können wir auch", sagte Argentiniens Stürmerstar Lionel Messi nach dem Abpfiff. Dass sich die Himmelblauen schlussendlich knapp durchsetzten, hatten sie Manchester-City-Star Agüero zu verdanken, der in der 56. Minute per Kopf nach Vorlage seines Club-Kollegens Pablo Zabaleta eine der vielen Chancen zum Siegtreffer verwertete.
Der Sieg dürfte eine Bestätigung für seinen Trainer Gerardo Martino sein. Dieser stand nach dem 2:2-Unentschieden zum Turnierauftakt gegen Paraguay wegen seiner extrem offensiven Taktik in der Kritik. Nach der Partie gegen Uruguay sagte Martino: "Es war hart, und auf ihre Weise hatten sie ihre Chancen. Aber wir haben das Spiel größtenteils dominiert."
Trainer Martino auf der Tribüne
Martino selbst verfolgte die meiste Zeit des Spiels von der Tribüne. Der Unparteiische hatte ihn in der ersten Halbzeit dorthin verwiesen, nachdem sich Martino zu stark über eine Gelbe Karte für einen seiner Spieler beschwerte. Argentinien führt nun mit vier Zählern die Gruppe B an. Punktegleich auf Platz zwei liegt Paraguay nach einem knappen 1:0-Erfolg über Jamaika. Das Goldtor gelang Edgar Benitez in der 36. Minute. Die auch "Reggae Boyz" genannten Jamaikaner konnten der Mannschaft um Ex-Bayern-München-Stürmer Roque Santa Cruz zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden und kamen nur selten aus ihrer Hälfte heraus.
Die Fußballer aus der Karibik nehmen erstmals als Gastmannschaft an der südamerikanischen Kontinental-Meisterschaft teil und liegen punktelos am Tabellenende der Gruppe B. Uruguay rangiert mit drei Punkten auf dem dritten Platz. Am Samstag trifft das argentinische Team auf die bisher torlosen Jamaikaner des deutschen Trainers Winfried Schäfer. Uruguay spielt am gleichen Tag gegen Paraguay.
Autounfall mit Folgen
Chiles Superstar Vidal sorgte beim Heimturnier hingegen für negative Schlagzeilen. Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin, der im bisherigen Turnierverlauf die meisten Tore geschossen hat, wurde nach einem Autounfall mit seinem roten Ferrari am Stadtrand von Santiago de Chile wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen. Vidal habe leichte Verletzungen erlitten, seine Frau auf dem Beifahrersitz sei etwas schwerer verletzt, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag mit. Wie lange der Mittelfeldspieler von Juventus Turin in Polizeigewahrsam bleibt, war zunächst unklar.
Vidal meldete sich auf Youtube in einer kurzen Videobotschaft zu Wort: "Ich hatte heute einen Autounfall. Es war nicht mein Fehler. Mir und meiner Familie geht es gut. Danke für alles." Fotos im Internet zeigten einen Ferrari, bei dem es sich um Vidals handeln soll, mit einer völlig demolierten Fahrerseite.
Vidal ist einer der größten Stars des chilenischen Fußballs, sorgte jedoch schon mehrfach für Negativschlagzeilen. 2011 wurde er kurz aus der Nationalmannschaft rausgeworfen, weil er mit Mannschaftskollegen zu spät zum Training gekommen war. In dieser Saison brummte ihm Juventus eine Rekordstrafe von 100.000 Euro auf, weil er in eine Schlägerei vor einem Nachtclub in Turin verwickelt gewesen sein soll. (APA/dpa, 17.6.2015)
Copa America vom Dienstag:
Gruppe B:
Argentinien - Uruguay 1:0 (0:0)
La Serena, Tor: Aguero (56.)
Paraguay - Jamaika 1:0 (1:0)
Antofagasta, Tor: Benitez (36.)