Zuletzt aktualisiert: 14.08.2014 um 22:15 UhrKommentare
Die argentinische Regierung hat ihrer Frustration über die von US-Investoren erzwungene Staatspleite Luft gemacht und die Beschimpfung der Hedgefonds verschärft. Der Konflikt geht auf die Staatspleite Argentiniens im Jahr 2002 zurück.
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Erst "Geierfonds", jetzt "internationale Mafia": Die argentinische Regierung hat ihrer Frustration über die von US-Investoren erzwungene Staatspleite Luft gemacht und die Beschimpfung der Hedgefonds verschärft. Das Land befinde sich in der Hand einer internationalen Finanzmacht, beklagte Kabinettschef und Regierungssprecher Jorge Capitanich am Donnerstag. "
Diese besteht aus kleinen, unersättlichen Interessen, die eine echte internationale Mafia formen." Die Welt müsse diese "Geier" in die Schranken weisen. "Sie wollen dem argentinischen Volk Schaden zufügen und unsere Souveränität verletzen", fügte er hinzu.
Staatspleite 2002
Der Konflikt geht auf die Staatspleite Argentiniens im Jahr 2002 zurück. Während sich die Regierung in den Folgejahren mit den meisten Gläubigern auf einen Schuldenerlass und einen Umtausch von Anleihen einigte, kauften einige Hedgefonds Schuldtitel mit einen hohen Abschlag und fordern nun eine volle Auszahlung. Das lehnt Argentinien ab. Ein US-Gericht wies aber an, dass die Inhaber der neuen Anleihen nur dann ausgezahlt werden dürfen, wenn die Regierung auch die Hedgefonds bedient, die sich nicht der Umschuldungsvereinbarung angeschlossen hatten. Deshalb trat ein Zahlungsausfall ein, der den Zugriff des Landes auf den Anleihe-Markt blockiert, die Landeswährung auf einen Tiefstand drückte und der Wirtschaft des Landes zunehmend Probleme bereitet.
Am Mittwoch hatte die Hoffnung auf eine Lösung der Krise durch Privatbanken einen Dämpfer erhalten, die den Hedgefonds die umstrittenen Anleihen abkaufen wollten. Die Hedgefonds erteilten diesen Bemühungen eine Absage.