- Zwölf Jahre nach dem Staatsbankrott von Argentinien, der Gläubiger weltweit mehr als 50 Milliarden Dollar kostete, droht eine neue Argentinien-Krise.
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditnote für Argentinien um eine Stufe auf Caa1" gesenkt und damit noch weiter ins Ramschniveau gedrückt. Die Schuldenanalysten begründeten ihre Abwertung mit den Problemen, vor denen die argentinische Regierung steht: Kapitalabfluss und ein mangelnder Zugang zu den internationalen Anleihemärkten.
Der Absturz der Wirtschaft liegt vor allem am Kurs der Regierung unter Cristina Fernández de Kirchner. Sie wacht seit 2011 über den Devisenhandel. Und seither ist auch der Wirtschaftsboom zu ende. Sie zwingt Unternehmen dazu jeden Import einzeln genehmigen zu lassen. Interneteinkäufe im Ausland soll massiv besteuert werden. Die Regierung geht sogar soweit, dass Argentinier vor jeder Auslandreise vorher Dollars erst beantragen und bewilligen lassen müssen. Jeder der im Ausland mit Kreditkarte bezahlt, müss seither bis zu 35 Prozent Extrasteuer zahlen.
Ausländische Firmen werden unter Druck gesetzt
Namhafte Autohersteller oder Markenartikelproduzenten werden unter Druck gesetzt und kaufen massenweise Wein, Olivenöl oder Reis. Sie sollen so mithelfen den Devisenabfluss zu verhindern. Angeblich sollen Konzerne wie BMW oder Adidas dabei mitmachen.
All diese Maßnahmen sollen verhindern, dass zu viele Dollars aus dem Land abfließen und die eigene Währung noch stärker an Wert verliert oder gar zusammenbricht. Ziel der Beschränkungen ist es die Verluste bei Devisenreserven zu stoppen.
21 Milliarden Dollar abgezogen
Doch die Folgen dieser Politik sind gravierend: Die Bürger Argentiniens haben zwischen 2011 und 2012 umgerechnet 21 Milliarden Dollar außer Landes gebracht.
Devisenreserven haben sich in zweieinhalb Jahren halbiert
Denn um die Devisenreserven ist es schlecht bestellt. Diese haben sich in zweieinhalb Jahren halbiert und stehen derzeit bei 27 Milliarden Dollar. Das niedrige Niveau birgt erhebliche Risiken. Denn das Land kriegt seit Jahren keine Kredite mehr von ausländischen Geldgebern. Das bedeutet: Wenn die Dollars im Land weg sind, kann die Regierung nichts mehr importieren, weder lebenswichtige Medizin, noch Sprit und anderes. Die Industrie im Land kann kann nach der langen Durststrecke die Lücken nicht mehr füllen. Eine Rezession ist nach Ansicht vieler Experten heuer sehr wahrscheinlich.
Anleger flüchten aus Pesos
Zwölf Jahre nach dem Staatsbankrott, der Gläubiger weltweit mehr als 50 Milliarden Dollar kostete, droht eine neue Argentinien-Krise. Anleger versuchen in Scharren ihre Pesos los zu werden und sie gegen Dollars einzutauschen. Der Peso sackt seit Wochen immer tiefer. Anfang Februar stürzte der Peso sogar binnen Stunden um bis zu 14 Prozent gegenüber dem Dollar ab. Die Zentralbank in Buenos Aires kämpft nun mit allen Mitteln darum den Wert des Peso zu stützen, indem sie mit ihren Dollar-Reserven Peso kauft. Damit schrumpfen ihre Reserven immer mehr.
Inflation steigt in dramatische Höhen
Die Regierung steckt in einem Teufelskreis. Der gestiegene Dollar führt dazu, dass die Preise von Importen noch teurer werden und die Inflation dramatisch in die Höhe schnellt. Den Devisentausch kann Kirchner nicht floriert. Der Schwarzmarkthandel floriert. Als einer Hauptschuldigen neben Kirchner gilt Wirtschaftsminister Axel Kicillof. Die Angst einer Hyperinflation geht bereits um. Kostet ein Dollar 2013 noch 4,30 Pesos sind es derzeit doppelt so viel.
Frisierte Inflationsdaten
Kein Politiker polarisiert derzeit, neben der Präsidentin so wie er. Er gilt als das Hirn hinter Kirchners Kurs, der von ständiger Einmischung in Wirtschaft und Finanzmärkte geprägt ist und internationale Investoren vergrault hat. Um diese wieder anzulocken, schreckte er nicht einmal vor geschönten Inflationszahlen zurück.
Verstaatlichung führt zur Enteignung von Aktionären
Gar nicht gut kommt bei Investoren auch die Verstaatlichung von Großbetrieben wie des Ölkonzerns YPF. Das auch dazu geführt hat das der spanische Energiekonzern und Großaktionär Repsol eiskalt enteignet wurde. Funktionäre stürmten regelrecht das Unternehmen und forderten die Repsol-Manager auf ihre Schreibtische zu räumen. Jetzt führen Minister die Geschäfte.
Wie im Kommunismus
Ein weiteres Indiz für Planwirtschaft: Energiepreise werden mittlerweile vom Staat vorgeschrieben.