Ein Dokumentarfilm von Eric Friedler
Donnerstag, 5. Juni 2014 | 22:45 im Ersten
Der Hintergrund zum Fall Elisabeth Käsemann:
Auch wenn Geschehnisse schon viele Jahrzehnte Vergangenheit sind, so ist es gut und richtig, dass einige Menschen und ihr Schicksal nicht dem Vergessen anheim fallen. Elisabeth Käsemann ist so ein Mensch. Sie hat sich für die ärmsten der Armen engagiert und dafür mit ihrem Leben bezahlt. Dieser Film erinnert an sie und dokumentiert, was damals geschah.
Inhalt des Films über Elisabeth Käsemann:
Argentinien, 1977. Das Land wird von einer Militärdiktatur unterdrückt. Regimekritiker werden zu Tausenden verschleppt, gefoltert, getötet. Auch die in der Hauptstadt Buenos Aires lebende deutsche Studentin Elisabeth Käsemann verschwindet im März unter mysteriösen Umständen. Die alarmierten Eltern wenden sich vergeblich an das Auswärtige Amt. Die westdeutsche Regierung unter Helmut Schmidt sieht, ein Jahr vor der Fußball-WM in Argentinien, beim Ausrichter und wichtigen Wirtschaftspartner von jeglicher Intervention ab. Auch der Deutsche Fußballbund verschenkt die Chance, die junge Frau zu retten. Obwohl der Fall seit April in deutschen Medien bekannt ist, reist die Elf im Mai 1977 nach Argentinien. Da erreicht eine dramatische Nachricht die deutsche Botschaft …
Erstmals äußern sich mit dem Fall Elisabeth Käsemann befasste Politiker wie die damaligen Staatsminister Hildegard Hamm-Brücher und Klaus von Dohnanyi, Sportler wie Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner oder Sepp Maier sowie Überlebende und Zeitzeugen des Terrorregimes zu den Geschehnissen. Warum weist die deutsche Regierung bis heute jede Verantwortung zurück? Und: Wie unpolitisch darf Sport sein? Vor dem Hintergrund der Fußball-WM in Brasilien und den Olympischen Winterspielen in Sotchi stellt der neue Dokumentarfilm des mehrfachen Grimmepreisträgers Eric Friedler über Elisabeth Käsemann Fragen von beklemmender Brisanz.