Heute früh setzt sich in Asien der Abwärtstrend der Wall Street
fort. Japan muss mit einem Minus von knapp zwei Prozent deutliche
Einbußen hinnehmen. Die schwächeren Wirtschaftsdaten aus den USA
sowie ein steigender Yen haben den exportlastigen Nikkei fallen
lassen. Der Dollar-Yen-Wechselkurs ist auf 103,40 Yen gefallen.
Gegen den Trend hat sich die Aktie von Apple entwickelt und konnte
mit einem leichten Plus den Handel beschließen. Auch Tesla kann
zulegen, weil die Aktie Analystenlob erfährt. Kein Lob bekommen
derzeit die Türkei und Argentinien. Dort ziehen dunkle Wolken auf,
weil deren Währungen seit zwei Tagen einen Crash erleben.
Derweil machen Gerüchte um Apple die
Runde. So sollen Medienberichten zufolge bald neue iPhones mit
größeren Displays auf den Markt kommen. Bisher hatte sich Apple
diesem Trend nicht angeschlossen, doch auf dem chinesischen Markt,
auf den Apple jetzt immer stärker setzt, sind größere Displays
gefragt. Außerdem muss sich das Unternehmen weiterhin mit dem
streitbaren Groß-Investor Carl Icahn auseinander setzen. Dieser
hatte seinen Anteil weiter aufgestockt und besitzt nun
Apple-Anteile im Wert von 3,6 Mrd. USD. Seine Forderung nach einer
höheren Ausschüttung bekräftigte er. Wer sich vor der
Veröffentlichung der Quartalszahlen von Apple am kommenden Montag
positionieren will, kann vorsichtig mit Discountzertifikaten aktiv
werden. Die WKN BP7PBM hat einen Cap in
etwa auf dem aktuellen Apple-Kurs bei 550 USD und läuft bis Juni
2014. Die Renditechance beläuft sich auf rund 17 Prozent, der
Discount macht 7,4 Prozent aus.
Apple
Tesla auf der Überholspur
Auch die Aktie von Tesla konnte gestern gegen
den allgemeinen Trend leicht zulegen und notiert nun bei rund 180
USD. Damit liegt das Jahresplus bereits wieder bei superschnell
erzielten 20 Prozent. Höhere Absatzzahlen im vierten Quartal
hatten die Aktie beflügelt. Im neuen Jahr peilt der Elektrobauer
natürlich neue Rekorde an. Tesla will 32.000 Autos verkaufen, nach
Meinung von einigen Analysten eine konservative Prognose. Experte
Dan Galves von der Deutschen Bank hält für 2014 sogar 34.000
verkaufte Fahrzeuge durchaus für möglich. Seine Einschätzung für
die Aktie behielt er auf Buy und sieht das Kursziel mit 200
Dollar knapp über dem 2013 erreichten Rekordhoch von 194 Dollar
an. Wir hatten als defensives Investment bereits die
währungsgesicherte Aktienanleihe VZ19GZ (mit
Protect-Barriere) auf Tesla empfohlen.
Glücksspiel brachte noch kein
Glück
An der Börse scheint die
Investmentstory für Lotto24 noch nicht so richtig zu zünden. Wer
das Glückspiel mag, setzt eher auf die richtigen Zahlen als auf
die WKN des Lotterievermittlers. Der Aufbau von Lotto24 als
führenden deutschen Vermittler von Lotterieprodukten verschlingt
enorm viel Geld. So kamen die Hamburger 2013 bei Erlösen von 2,7
Mio. Euro auf einen Verlust von 8,8 Mio. Euro. Rund 7,3 Mio. Euro
gingen allein für Marketing drauf. Dabei hielt sich der Vorstand
im Abschlussviertel mit TV-Werbung sogar noch zurück. Genügend
Finanzmittel für den unternehmerischen Kraftakt sollte die
Abspaltung des SDAX-Unternehmens Tipp24 haben. Ende September hat
2013 hatte Lotto24 via Barkapitalerhöhung rund 17 Mio. Euro
eingespielt. Danach wies der Small Cap im Neun-Monats-Bericht
liquide Mittel von 19,5 Mio. Euro aus. Das Eigenkapital betrug
zuletzt 42,5 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von gegenwärtig
knapp 79 Mio. Euro entgegen. Allerdings: Auch für 2014 kalkuliert
die Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck mit roten Zahlen. Wer
sich hier engagiert, braucht aber offenbar einen langen Atem. Für
Lottospieler nichts Unbekanntes.
Argentinien und die Türkei unter
Druck
Der Euro ist nach überraschend
starken Konjunkturdaten aus der Eurozone weiter auf dem Vormarsch
und kletterte gegenüber dem Dollar auf rund 1,3680 USD. Doch noch
stärker kann der Euro gegen die türkische Lira und den
argentinischen Peso zulegen. Letzterer verliert seit zwei Tagen
mehr als 15 Prozent gegenüber Dollar und Euro. Ein Großteil der
Probleme ist zwar hausgemacht, wie in Argentinien, wo die
Devisenreserven deutlich gefallen sein sollen. Doch auch der Abzug
der Liquidität durch eine weniger expansive Geldpolitik (Tapering)
beziehungsweise der Trend zu steigenden Zinsen belasten diese
Emerging Markets. Besonders Länder mit hohen
Leistungsbilanzdefiziten wie zum Beispiel die Türkei trifft es
schwer. Sowohl in Argentinien als auch in der Türkei sorgen
außerdem noch heftige politische Unruhen für große Unsicherheit.
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