Der neue Teamchef Carsten Arriens berief den von Vorgänger Patrik Kühnen ausgebooteten Kohlschreiber ebenso wie Florian Mayer und Philipp Petzschner für die schwere Erstrundenpartie gegen Argentinien vom 1. bis 3. Februar in Buenos Aires.
Den vierten und letzten Platz im Team will sich Arriens nach Angaben des Deutschen Tennis Bundes (DTB) offen halten. Nicht infrage dürfte dafür Haas kommen. Arriens habe sich intensiv um den langjährigen Leitwolf bemüht, der 34 Jahre alte Familienvater mit Wohnsitz USA habe sich bis zum Ablauf der vom neuen Teamchef gesetzten Frist aber nicht entscheiden können.
„Ich wollte immer den Davis Cup gewinnen. Aber dafür muss alles passen. Jetzt treffen wir mit Argentinien auf einen der härtesten Gegner überhaupt. Und dann müssen wir auf Sand antreten, ein Belag, der für mein Spiel nicht optimal ist“, hatte Haas jüngst im „Tennis Magazin“ betont.
Reisestress und Belastungen
Zwar fällt der Begriff Absage in der DTB-Mitteilung offiziell nicht, Arriens wird indes mit den Worten zitiert: „Ich bedauere Tommys Entscheidung, habe dafür aber Verständnis.“ In Gesprächen habe Haas auf den großen Reisestress und die damit verbundenen Belastungen in seiner möglicherweise letzten Saison hingewiesen. Nach zahlreichen Verletzungsrückschlägen und langen Pausen hatte sich der einstige Weltranglisten-Zweite 2012 erneut in die erweiterte Spitze zurückgearbeitet und war dafür zum Rückkehrer des Jahres gekürt worden.
Haas hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass persönliche Differenzen zwischen ihm und Kohlschreiber keine Rolle spielen würden. Zum Streit war es im Februar in Bamberg beim 1:4 gegen Argentinien gekommen. Kohlschreiber hatte aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Haas kritisierte das Fehlen des Augsburgers während der Partie und erhielt öffentlich Rückendeckung von Kühnen, der daraufhin von den Spielern um Kohlschreiber nicht als Kapitän für den World Team Cup nominiert wurde. Kühnen verzichtete seinerseits beim Relegationsspiel gegen Australien auf Kohlschreiber.