Brasilien konnte seine Vormachtstellung auf Sand erneut untermauern und die Beach-Soccer-Südamerikameisterschaft in Ecuador für sich entscheiden. So holte die Canarinha sich nicht nur die kontinentale Krone zurück, die ihr zwei Jahre zuvor durch die Lappen gegangen war, sondern qualifizierte sich zudem noch mit Pauken und Trompeten für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Portugal 2015.
Auf der Weltbühne wollen sich die Brasilianer nun ebenfalls den Titel zurückholen, der ihnen seit 2009 versagt geblieben ist. Auch Paraguay und Argentinien erfüllten die Erwartungen und qualifizierten sich für das Weltturnier. Damit sind dieselben südamerikanischen Teams für die WM in Portugal qualifiziert, die schon bei der Auflage von 2013 in Tahiti dabei waren.
FIFA.com lässt die Ereignisse des Qualifikationswettbewerbs noch einmal Revue passieren.
Der Meister
Brasilien gewann die Südamerikameisterschaft mit einer durchweg überzeugenden Leistung, obwohl man im Rahmen dieses Wettbewerbs zum ersten Mal eine Niederlage gegen Argentinien hinnehmen musste. Allerdings war dies die einzige Niederlage im gesamten Turnier. Zuvor hatten die Brasilianer Kantersiege gegen Peru, Uruguay und Venezuela eingefahren und waren damit bereits als Tabellenführer der Gruppe B für das Halbfinale qualifiziert. In der K.o.-Phase überzeugte Brasilien dann mit schönem Spiel und einem wahren Torfestival und setzte sich im Halbfinale mit 14:1 gegen Ecuador und im Finale mit 8:3 gegen Paraguay durch.
Der eine Ausrutscher schmälerte die Turnierleistung der Canarinha nicht, die unter der Regie von Alexandre Soares wieder zu altem Glanz zurückfand. Unter diesem Trainer hatte die Auswahl seinerzeit bereits ihre vier Weltmeistertitel geholt. Während Spitzenleistungen beim nimmermüden Torwartroutinier Mão oder einem Star wie dem Flügelspieler Bruno Xavier seit langem an der Tagesordnung sind, verstand Soares es auch, das Beste aus Datinha herauszuholen, der mit zwölf Treffern bester Torschütze des Turniers wurde.
Auch der junge Pivot Rodrigo überzeugte und erwies sich als idealer Ersatz für den erfahrenen Betinho. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass die Brasilianer die beste Abwehr (18 Gegentreffer) und den besten Angriff (48 Treffer) des Turniers stellten und sich in der sechsten Turnierauflage zum fünften Mal den Titel sichern konnten.
Die anderen WM-Teilnehmer
Paraguay war ebenfalls in einer Favoritenrolle ins Turnier gegangen, ließ im Turnierverlauf keinen Zweifel aufkommen und qualifizierte sich ohne Probleme zum zweiten Mal in Folge für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft. Im Auftaktspiel gegen Kolumbien war man zunächst gefordert und setzte sich am Ende denkbar knapp durch, es folgten jedoch deutliche Siege gegen Chile, Bolivien und Ecuador. Am Ende führte Paraguay die Gruppe A mit einer makellosen Bilanz an. Gegen den Gastgeber, der unbesiegt in die Partie gegangen war, zeigten die Paraguayer sich ausgesprochen durchschlagskräftig und stellten auch beim Halbfinalsieg gegen Argentinien ihre Reife unter Beweis.
Im Finale war die Albirroja den Brasilianern dann zwar deutlich unterlegen, die Gesamtbilanz fiel jedoch positiv aus. Pedro Moran, dessen Torriecher ja bereits hinreichend bekannt ist, wurde mit elf Treffern zweitbester Torschütze des Turniers. Mit Amado Rolón (7) und Juan López (7) hatten die Paraguayer dieses Mal allerdings zwei weitere torgefährliche Angreifer zu bieten. Alle drei zusammen zeichneten für 70 Prozent der Treffer Paraguays verantwortlich. Außerdem hatte Iván Fernández bis zum Finale von allen Torhütern die wenigsten Gegentreffer kassiert und wurde, obwohl er im Endspiel acht Mal hinter sich greifen musste, zum besten Torwart des Turniers gewählt. Die solide Abwehrleistung des Teams war zum Teil jedoch auch dem Routinier Roberto Acuña geschuldet, mit dem Trainer Cayo Villalba eine gute Wahl getroffen hatte.
Für Argentinien war der Weg nach Portugal hingegen um einiges steiniger. Das Team musste in jedem Spiel an seine Grenzen gehen. Nach einem denkbar knappen Sieg gegen Venezuela fiel die Entscheidung gegen Peru erst im Neunmeterschießen. Es folgte eine Niederlage gegen Uruguay, nach der die Argentinier ihr Schicksal vor dem letzten Spieltag der Gruppe B nicht mehr selbst in der Hand hatten. Die Ergebnisse der anderen Partien fielen dann aber zugunsten der Albiceleste aus, die sich selbst gegen Brasilien durchsetzen konnte und damit den Einzug ins Halbfinale perfekt machte.
Es blieb nicht viel Zeit, die Halbfinal-Niederlage gegen Paraguay zu bedauern, denn nun musste im Spiel um Platz drei dringend ein Sieg her. Allerdings tat die Albiceleste sich auch hier wieder schwer. Nachdem man bereits mit drei Toren in Führung gelegen hatte, gelang den Ecuadorianern am Ende noch der Ausgleich zum 4:4. So musste auch hier die Entscheidung im Neunmeterschießen fallen, das die Argentinier für sich entschieden (1:0). Entscheidend war am Ende die Charakterstärke und Erfahrenheit von Torwart Marcelo Salguero, Verteidiger Luciano Franceschini sowie Flügelspieler Lucas Medero, der mit zehn Treffern drittbester Torschütze des Turniers war.
Die restlichen Teams
Ecuador erfüllte die Erwartungen, obwohl das Team gegen Brasilien und Paraguay hohe Niederlagen hinnehmen musste. Der Turniergastgeber überwand die Gruppenphase problemlos und überzeugte zudem mit Leistungsträgern wie Segundo Moreira, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Dem Kader mangelte es ein wenig an Tiefe, letztendlich verspielte man die Qualifikation aber nur denkbar knapp im Elfmeterschießen gegen Argentinien.
Für Uruguay ist der fünfte Platz bitter. Das Team musste sich am letzten Spieltag der hart umkämpften Gruppe B gegen Peru geschlagen geben und verpasste damit den Einzug ins Halbfinale. Ein ähnlich frustrierendes Erlebnis hatten die Peruaner, die Argentinien gut in Schach gehalten und sich gegen Uruguay durchgesetzt hatten. So konnten sie kurz vom Einzug in die Runde der letzten Vier träumen, der unerwartete Sieg Argentiniens gegen Brasilien machte dann aber sämtliche Hoffnungen zunichte.
Endstand
1. Brasilien*
2. Paraguay*
3. Argentinien*
4. Ecuador
5. Uruguay
6. Peru
7. Chile
8. Kolumbien
9. Bolivien
10. Venezuela
*für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Portugal 2015 qualifiziert.
Individuelle Auszeichnungen
Bester Torhüter
Iván Hernández (Paraguay)
Bester Torschütze
Datinha (Brasilien, 12 Tore)
Bester Spieler
Segundo Moreira (Ecuador)