25 Jahre im Einsatz für Argentinien – WESER

Platjenwerbe. "Es ist wie eine Sucht, wenn man erst einmal angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören", sagt die Platjenwerberin Ursel Ridder. Seit 25 Jahren setzt sich die Powerfrau für die Region Capiori-Missiones in Argentinien etwa im Dreiländereck zu Brasilien und Paraguay in Südamerika ein. Ihr Einsatz ist umso höher zu bewerten, da sie selbst gesundheitlich angeschlagen ist und über 20 Operationen überstehen musste. "Mein Glaube hat mir immer wieder Kraft gegeben, weiter zu machen", ergänzt die Platjenwerberin.

Die Hilfe für die Menschen in der Region in Argentinien ist beileibe nicht alles, was Ursel Ridder für andere Menschen macht. Einmal im Monat schreibt sie unter ihrem Mädchennamen Uschi Dolch Artikel für den Neustädter Heimatbrief, einer Zeitschrift ehemaliger Oberschlesier aus dem Ort Rasselwitz. Die Zeitschrift hat ihren Sitz in Nordheim, der Patenstadt von Rasselwitz. In Nordheim oder anderswo organisiert Ursel Ridder auch Ausstellungen oder Benefizkonzerte. Darüber hinaus übernimmt die Platjenwerberin Verantwortung für Kleider- und Sachspenden nach Polen, Schlesien oder Tschechien.

Die Hilfe für die Region Capriori-Missiones in Argentinien hat vor mehr als 30 Jahren mit einem Brief des inzwischen verstorbenen Paters Josph Marx angefangen, den Ursel Ridder aus ihrem Heimatort Rasselwitz kannte. Er arbeitete als Missionar in der argentinischen Region und machte die Ritterhuderin neugierig. Sieben Jahre lang folgten Briefwechsel, bevor die Platjenwerberin erstmals nach Argentinien reiste. Inzwischen sind es neun Reisen in die dortige Region geworden. "Ich war auf die Verhältnisse bei den Guarant-Indianern dort vorbereitet, daher auch nicht sonderlich überrascht. Doch zu Hause hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen, so dass ich mich entschloss, Hilfe zu leisten", so die Powerfrau.

Diese Hilfe ist inzwischen auf ein gigantisches Maß angewachsen. Tonnenweise Kartons und Säcke mit gebrauchter oder neuer Kleidung, Brillen, Medikamenten, Haushaltswaren und sogar Tische und Stühle aus dem ehemaligen Bestand der Riesschule sind inzwischen auf die Reise über die Sammelstelle in Minden nach Hamburg gegangen. Von der Hansestadt ging es weiter mit dem Schiff nach Buenos Aires und von dort in die etwa 1000 Kilometer entfernte Region Capiori. "Manche Transporte sind fünf Monate unterwegs gewesen, aber immer angekommen", so die Platjenwerberin. Geld war und ist natürlich immer ein Thema. "Damit ist gezielte Hilfe zu leisten", sagt die 75-Jährige. Nach ihren Ausführungen hat sie von vielen Seiten Hilfe bekommen, ob es nun um Sach- oder Geldspenden oder der tätigen Hilfe bei den Transporten gegangen ist.

War es das erste Anliegen der Ritterhuderin vor einem Vierteljahrhundert, den armen Menschen und vor allem den Kindern in der Region mindestens eine warme Mahlzeit am Tag zu ermöglichen, so hat sich die Hilfe, wie auch die Situation vor Ort, inzwischen ein wenig geändert und ist etwas besser geworden. So setzt Ursel Ridder neben der herkömmlichen Hilfe inzwischen auf die Unterstützung zur Bildung der Menschen. Stolz ist sie darauf, dass sie mit ihrer Hilfe für mehrere Schulklassen inzwischen auch jungen Menschen das Abitur ermöglichte. Zahlreiche Dankschreiben unterstreichen diesen Erfolg, wie ohnehin ein reger Briefwechsel zwischen Argentinien und Platjenwerbe vonstatten geht.

"Wenn wir Sachspenden bekommen, wird inzwischen auch einiges an hiesige Hilfsorganisationen abgegeben, zudem kümmern sich Fördervereine in Deutschland um die Verteilung. Ein Förderverein in Capiori sorgt dafür, dass die von Pater Marx eingeleiteten Projekte erhalten bleiben", so Ursel Ridder. 22 Internatsschulen hatte der Pater geschaffen, der für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war.

Ursel Ridder will weitermachen: "Ich habe schon dreimal Abschied von Argentinien genommen. Doch wenn ich dann dort bin, überkommt es mich wieder und ich leiste weiterhin Hilfe", sagt die Powerfrau. So gesehen dürfen sich die Menschen in der Region in Argentinien auch weiterhin auf Hilfe aus Platjenwerbe freuen.

Wer Ursel Ridder bei ihrer Arbeit unterstützen oder spenden möchte, kann sich mit ihr unter der Telefonnummer 0421/632199 in Verbindung setzen.

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